Moers Vinner Schützen freuen sich über eine neue Schießanlage

MOERS · Die Treffer werden jetzt elektronisch ausgewertet und können von anderen sofort auf einem Bildschirm verfolgt werden.

 Der Vorsitzende Holger Neuhaus und Manfred Bunde freuen sich über die neuen Möglichkeiten beim Schießen.

Der Vorsitzende Holger Neuhaus und Manfred Bunde freuen sich über die neuen Möglichkeiten beim Schießen.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Bürgermeister Christoph Fleischhauer zeigte sich sportlich. Mit ruhiger Hand erzielte er mit zehn Schüssen 86,3 Punkte, während der Stadtsportverbandsvorsitzende Claus Hagemann nur 74,1 holte. Mit diesem Schießen weihten die beiden die neue moderne Schießanlage des Schützenvereins Vinn ein.

Es ist eine mit elektronischer Auswertung. Die Bleikugeln aus dem Luftgewehr prallen nach zehn Metern nicht mehr auf eine Pappscheibe mit Kreisen, die von eins bis zehn nummeriert sind, sondern passieren ein rundes, offenes Fenster. Über ein System aus Lichtschranken wird ausgewertet, an welcher Stelle die Kugeln durch das offene Fenster fliegen.

Das Ergebnis wird über einen Computer auf einen Bildschirm übertragen, der links an einer Wand in der Schießanlage befestigt, sowie auf einen Fernseher, der links neben der Theke des Schützenhauses hängt. „So können alle sofort sehen, wie viele Punkte die Schützen geholt haben“, sagt Schießmeister Herbert Beyreuther. „Das macht Wettbewerbe spannender.“

Außerdem ist die Schießanlage, mit elektronischer Messung genauer. Sie wertet die Schüsse, die an der Grenze von zwei Kreisen liegen, auf ein Zehntel genau aus, was bei klassischen Pappscheiben, die über ein Seilsystem herangezogen und von Hand ausgewertet werden, nur bei Wettkämpfen gemacht wird, weil es sehr aufwändig ist.

Als der Bürgerschützenverein Kapellen und der Schützenverein Moers-Hülsdonk Anfang des Jahrzehnts elektronische Schießanlagen installierten, keimte bei den Vinner Schützen auch der Wunsch auf, ihre Anlage zu digitalisieren. „Ein Schützenverein lebt mit der Tradition, hat aber auch mit der Zeit zu gehen“, sagt Holger Neuhaus als zweiter Vorsitzender. „Gerade junge Schützen schießen lieber auf einer elektronischen Anlage.“

Von diesen jungen Schützen hat der Schützenverein von 1903 einige, vor allem seitdem Benjamin Grunschl dort Pistole freistehend schießt. Der 16-Jährige gewann die Kreismeisterschaft und die Bezirksmeisterschaft, um bei der Landesmeisterschaft den 48. Platz zu holen. „Mit ihm sind einige Freunde und Bekannte in den Verein gekommen“, freut sich der stellvertretende Vorsitzende über den Nachwuchs.

Dem Wunsch standen zunächst die Finanzen entgegen. Kostet es doch fast 15 000 Euro, fünf von zehn Bahnen im Keller des Schützenhauses an der Vinner Straße zu digitalisieren. „Darin ist die Eigenleistung nicht eingerechnet, zum Beispiel die Verlegung der Kabel und der Bau einer neuen Wand“, berichtet Vorsitzender Manfred Bunde über die Installation der Anlage, die bereits zum Schützenfest  im Mai weitgehend abgeschlossen war.

Das Geld erhielt der Schützenverein über eine Zuwendung der Sparkasse am Niederrhein und über die Sportförderung der Stadt, die Gruppe des Vereins, die den jährlichen Adventsbasar organisiert, und Einzelpersonen. „Ich danke allen Geldgebern“, sagt der Vorsitzende.

Für das nächste Jahr würde er gerne ein Stadtschützenfest organisieren, bei dem alle Moerser Schützenvereine einen Stadtkönig ausschießen. Der Bürgermeister sagte bereits im Mai zu, den Schützenverein zu unterstützen, um diesen Wunsch umzusetzen.

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