Mordfall Kazim Tatar Die Leiche lag einen Meter tief im Wald vergraben

Update | Moers · Ermittler haben die Leiche von Kazim Tatar zerstückelt in einem Wald in Moers-Hülsdonk gefunden. Der Moerser wurde seit September vermisst. Sein Sohn und ein weiterer Mann sind in Haft. Sie stehen unter Mordverdacht.

Wie die Polizei die Leiche von Kazim Tatar fand
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Foto: Norbert Prümen

Nur zwei Tage nach der Festnahme von zwei dringend tatverdächtigen Männern haben die Ermittler im Mordfall Kazim Tatar einen weiteren Erfolg verbucht: Am Donnerstagabend wurde die Leiche des seit dem 12. September vermissten Moersers gefunden. Beamte der Mordkommission entdeckten sie in einem kleinen Waldstück in Moers-Hülsdonk. Die Leiche war in gut einem Meter Tiefe vergraben. Wie sich bei der Bergung herausstellte, war sie vor dem Vergraben in sechs Stücke zerteilt worden. Eine Obduktion am Freitagmorgen brachte die Gewissheit, dass es sich um Kazim Tatar handelt.

Der 56-Jährige war am 12. September aus einem Türkei-Urlaub zurückgekehrt. Seither fehlte von ihm jede Spur. Anfang Oktober brannte die Wohnung Tatars an der Homberger Straße in Moers. Ermittlungen führten am 21. November zur Festnahme und Inhaftierung des Sohns von Kazim Tatar und eines weiteren Mannes aus Neukirchen-Vluyn. Sie werden dringend verdächtigt, Tatar ermordet zu haben. Tatort war nach Erkenntnissen der Polizei Tatars Wohnung, dort wurden Blutspuren gefunden. Nach dem Mord soll die Leiche mit einem Auto weggebracht worden sein.

Ein Beamter der Mordkommission am Fundort des Mordopfers.

Ein Beamter der Mordkommission am Fundort des Mordopfers.

Foto: Norbert Prümen

Auf der Suche nach der Leiche hatte die Polizei bereits in den vergangenen Wochen mehrere Waldstücke erfolglos abgesucht. Auf den Fundort sei man durch „kriminalistische Kleinarbeit“ gekommen, hieß es am Freitag. Bei der Suche wurden Leichenspürhunde eingesetzt. Das fragliche Waldstück liegt am Rande des Gewerbegebiets Moers-Hülsdonks, ein Zaun trennt es von einem Firmengelände.

Vermutlich haben die Täter eine Tür im Zaun genutzt, um den Wald zu betreten. Von dem Durchgang geht ein Trampelpfad ab, etwa 15 Meter weiter war Kazim Tatars Leiche vergraben – wahrscheinlich schon kurz nach dem Mord im September. Möglicherweise wurde die Leiche zerstückelt, um in dem unwegsamen Gelände besser getragen werden zu können. Wahrscheinlich wurde der Tote bereits kurz nach dem Mord im September vergraben. Die Leichenteile waren bereits stark verwest, über der zugeschütteten Grube lagen Geäst und Herbstlaub.

 Bei der Untersuchung des Fundorts setzte die Mordkommission auch eine Drohne ein.

Bei der Untersuchung des Fundorts setzte die Mordkommission auch eine Drohne ein.

Foto: Norbert Prümen

Der Fund des Leichnams ist ein großer Erfolg für die Ermittler. Von der Obduktion erhoffe man sich Aufschlüsse über die Art und Weise und den Ablauf der Tötung, sagte Alexandra Wiese, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kleve, Zweigstelle Moers. Zum möglichen Motiv der Täter wird aus ermittlungstaktischen Gründen bisher nichts gesagt. Nach wie vor wird nicht ausgeschlossen, dass weitere Personen an dem Mord beteiligt waren. Wie genau die Leiche an den Fundort kam ist ebenfalls noch unklar. Beim Transport soll ein grauer Audi Q4 benutzt worden sein. Ein Fahrzeug dieses Typs hatte die Polizei bereits sichergestellt – allerdings handelte es sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht um das Auto, mit dem der Transport der Leiche erfolgte.

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