Moers Handgemachte Zukunft: Tischlerlehrlinge machen Abschluss

Moers · Am Sonntag stellten die Tischlerlehrlinge im Kreise ihrer Familien und Ausbildungsbetriebe ihre Gesellenstücke aus und wurden im Rahmen der Lossprechung zu Gesellen erklärt.

 Lossprechung Tischlerinnung, v.l.: 3.Preis Wanda Seegers, 2.Preis Florian Neuhaus, Jochem Reichenberg, 1.Preis Esra Heuermann

Lossprechung Tischlerinnung, v.l.: 3.Preis Wanda Seegers, 2.Preis Florian Neuhaus, Jochem Reichenberg, 1.Preis Esra Heuermann

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Tradition mit Innovation vereinen – das hätte am Sonntag, 15. Juli, das Motto des Tages sein können, als 34 Tischlergesellinnen und -gesellen zu der Lossprechung der Tischler-Innung des Kreises Wesel im Foyer des Handwerklichen Bildungszentrums antraten, um ihre Prüfungszeugnisse entgegen zu nehmen.

Denn eines war den Verantwortlichen besonders wichtig: die Anerkennung des Handwerks, das eine lange Tradition mit sich bringt. „Ich setzte euren Abschluss mit einem normalen Bachelor gleich. Es ist ganz wichtig, zu diesem Handwerk zu stehen. Ich tue das voll und ganz. Ich möchte nichts anderes sein“, erzählte Jochem Reichenberg, Prüfungsausschussvorsitzender, den frisch gebackenen Gesellen. Doch auch die Innovation sollte nicht vergessen werden.

Aus diesem Grund stand vor der offiziellen Lossprechung die Siegerehrung des Wettbewerbs „Die Gute Form 2018“ vom Fachverband des Tischlerhandwerks NRW an, bei dem im Tischler- und Schreiner­hand­werk auf Landes- wie Bundesebene exzel­lent gestal­tete Gesellen­stücke auszeichnet werden. Ein Blick auf die ausgestellten Stücke ließ Laien nur erahnen, wie viel Arbeit und Mühe in jedem einzelnen Objekt stecken muss und auch der Jury fiel die Benennung der ersten drei Plätze alles andere als leicht. „Wir haben uns richtig gestritten, was jetzt gut und was noch besser ist“, verriet Marco Lanowy, Geschäftsführer von Alberto GmbH & Co. KG und Jury-Mitglied. „Ein Schlecht gab es nicht“. “Noch besser“ waren letztendlich drei der 34 Gesellen: Wanda Seegers, einer der drei Gesellinnen dieses Jahrgangs, mit einem Schreibtisch in HPL („High Pressure Laminate“, also unter Hochdruck verpresstes Laminat) und Zebrano auf dem dritten, Florian Neuhaus mit einem Objektmöbel in HPL und Eiche auf dem zweiten und Esra Heuermann mit einem Objektmöbel in Eiche mit Messing und Leder auf dem ersten Platz. Da haben sich die ungefähr 100 Stunden Arbeit an dem Gesellenstück wirklich gelohnt. Auch für die gesamte Branche hat dieser Wettbewerb Bedeutung. „Er zeigt, dass wir nicht nur Holz und Sägen, sondern auch Ideen sind“, so Lanowy. „Zudem kann man wirklich sagen, wir sind die beste Innung Deutschlands. Wir haben schon 16 Mal den Landessieger gestellt, über zwölf Mal den Bundessieger. Darauf kann man stolz sein“, ergänzte Reichenberg.

Stolz konnten auch die Gesellen sein, die nach der traditionellen Lossprechung ihre Zeugnisse entgegennehmen durften. „Sie sind nun Gesellen und für sich selbst verantwortlich. Alles Gute für Ihr weiteres Leben“, ließ Dirk Krechter, Lehrlingswart, verlauten. „Hoch lebe das ehrenwerte Handwerk“. Und dieses wurde im Anschluss mit Bier und Würstchen auch gebührend gefeiert.

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