Moers Moers stellt seine kulturellen Einrichtungen auf den Prüfstand

Moers · Welche Rolle soll die Bibliothek im Jahr 2026 spielen? Mit welchen anderen Einrichtungen sollte das Schlosstheater sinnvollerweise zusammenarbeiten? Welche kulturellen Angebote müssen für die wachsende Zahl älterer Menschen vorgehalten werden, welche für Migranten? Das sind nur einige von vielen möglichen Fragen, die sich die Teilnehmer eines halbjährigen Arbeitsprozesses stellen werden, der am kommenden Montag im Moerser Martinstift beginnt. Die Moerser CDU hatte im Rat beantragt, die 2006 verabschiedete Kulturentwicklungsplanung für die kommenden Jahre zu aktualisieren. Alle Fraktionen hatten zugestimmt.

Den Auftakt macht am Montag im Martinstift eine 29-köpfige Gruppe aus Kulturexperten der Verwaltung. Sie soll die Schwerpunkte für die Arbeitsgruppen definieren, die eine für Mai geplante "Zukunftskonferenz" mit bis zu 150 Teilnehmern vorbereiten soll.

"Gerade in Moers ist es nötig, dass dabei auch Kräfte einbezogen werden, die selbst nicht im Kulturbereich arbeiten", betont Peter Landmann. Der ehemalige Beigeordnete der Stadt Kempen und frühere Abteilungsleiter des NRW-Kulturministeriums soll als Mitbegründer der Agentur "Take Part" den Neugestaltungsprozess begleiten. "Daran soll jeder teilnehmen können, der etwas Gutes für Moers tun will", sagt Landmann.

Dabei fordert er dazu auf, die Verzagtheit der Haushaltssicherungsjahre hinter sich zu lassen und mutig in die Zukunft zu denken. In absehbarer Zeit könnten sich schließlich wieder finanzielle Gestaltungsspielräume ergeben. Landmann: "Ein Haushaltssicherungsplan darf nicht die Kreativität niederbügeln."

Das bekräftigt auch Wolfgang Thoenes, der das Projekt in seiner Doppelfunktion als Kulturdezernent und Kämmerer begleitet: "Hier geht es nicht ums Einsparen, sondern darum, Prozesse effizienter zu gestalten."

Leiterin des Projekts ist die Museums-Chefin Diana Finkele. "Wir haben bereits ein gutes Kultur- und Bildungsangebot in der Stadt. Das wollen wir nun für die Zukunft fit machen." Bei ihr können sich auch Bürger melden, die den Prozess mitgestalten wollen.

Die "Zukunftskonferenz" selbst soll dann am 19. und 20. Mai stattfinden. Im Juni würde dann ein Abschlussbericht geschrieben werden, der dem Rat noch vor der Sommerpause vorgelegt werden soll.

(RP)
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