Stadtteilfest in Moers „Rock im Ring“ spielt beim letzten Mal mehr als 21.100 Euro ein
MOERS · Das Rheinkamper Stadtteilfest hat in diesem Sommer zum letzten Mal stattgefunden. Die Organisatoren können die ehrenamtlichen Arbeiten nicht mehr bewältigen.
21.100 Euro und 51 Cent, so viel Geld ist bei „Rock im Ring“ in diesem Jahr zusammengekommen. Justine Dedters hat noch mal nachgeguckt, bevor sie die Zahl verkündete. Das Geld kommt dem Moerser Verein „Klartext für Kinder“ zugute. Die zehnte Ausgabe von „Rock im Ring“ vor einem Monat war die letzte. „Es wird dieses Fest nicht mehr geben“, sagt Justine Dedters. Sie hat 2014, nach dem Tod ihres Vaters Wolfgang, die Organisation übernommen. Die Entscheidung, Rock im Ring nicht mehr fortzuführen, sei ihr und ihrer Familie nicht leicht gefallen, sagt sie, aber es sei jedes Mal sehr viel Arbeit und „mit Anfang 30 hat man privat andere Pläne“.
Wolfgang Dedters hatte 2009 ein Sommerfest für die Kunden seines Friseursalons veranstaltet, 30, 40 Leute kamen, erzählt seine Tochter: „Man kann nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammen ein Bierchen trinken.“ Zuerst sollte das Fest nicht größer werden, denn Überschüsse sollte es nicht geben. Doch Ratsmitglied Atilla Cikoglu schlug vor, diese zu spenden und etwas Gutes zu tun. Die Wahl fiel auf Klartext. „Hier gibt es Armut genug“, sagt Justine Dedters, „wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht man das auch.“ Seitdem ist „Rock im Ring gewachsen“: In diesem Jahr sind nach Dedters‘ Schätzung knapp 3000 Besucher gekommen, insgesamt haben sie mittlerweile über 145.000 Euro an Klartext für Kinder spenden können.
Dass es Rock im Ring nicht mehr geben wird, „natürlich ist das ein schwerer Schlag“ für den Verein, sagt Cikoglu, der im Klartext-Vorstand ist. Nicht nur wegen des Geldes: „Rock im Ring hat dazu beigetragen, dass Klartext bekannt geworden ist.“ Man respektiere aber die Entscheidung. Cikoglu dankte allen Ehrenamtlern für die jahrelange Arbeit. Dedters schließt nicht aus, dass Rock im Ring irgendwann einmal wiederbelebt werden könnte. „Ich würde niemals nie sagen“, sagt sie. „Es stehen immer noch ganz viele Leute hinter uns.“
