SPD-Bundestagskandidat aus Moers Jan Dieren startet in den Wahlkampf

Moers · Der SPD-Bundeskandidat für Moers, Neukirchen-Vluyn und den Krefelder Norden will mit dem Thema „soziale Gerechtigkeit“ punkten und soziale Netzwerke nutzen, um Wähler zu gewinnen.

 Jan Dieren vor Wahlplakaten, wie sie bereits auch auf Moerser Straßen zu sehen sind.

Jan Dieren vor Wahlplakaten, wie sie bereits auch auf Moerser Straßen zu sehen sind.

Foto: Norbert Prümen

(got) „Im Wahlkreis steckt etwas drin.“ So begründet Jan Dieren, warum er für die SPD für den Wahlkreis 114 kandidiert, der Teile von Krefeld sowie die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn umfasst. 2017 hat  Kerstin Radomski den Wahlkreis erstmals für die CDU erobert. „Früher war es ein sicherer SPD-Wahlkreis“, sagt der Moerser. „Die Entscheidung ist offen. Wir stecken alle Energie rein, um zu gewinnen.“

Um zu gewinnen, kombiniert der einstige stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende im Wahlkampf klassische mit digitalen Formen, kombiniert freiwilliges und professionelles Engagement. Dazu setzt er auf das Thema „soziale Gerechtigkeit“, vom bezahlbaren Wohnraum, über eine Erhöhung des Mindestlohns bis zur sozial gerechten Klimawende.

Soziale Gerechtigkeit war bereits das große Thema, als er in den letzten Wochen an Haustüren klingelte, um  mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Er habe „gute Erfahrungen“ gemacht, schaut der Mitarbeiter einer Kölner Rechtsanwaltskanzlei auf die 300 Gespräche unter anderem in Krefeld-Hüls, Moers-Meerbeck oder Neukirchen zurück. „Wir wählen immer SPD“, habe er oft gehört. Oft habe er aber auch „Wut und Enttäuschung“ wahrgenommen, wobei die Gesprächspartner dankbar gewesen seien, mit ihren Problemen ernst genommen zu werden.

Jan Dieren will diese Personen für die SPD zurückgewinnen, die bei den letzten Wahlen oft zu den Nichtwählern und zu den Protestwählern zählten, wie Fedo Hagge-Kubbert aus der Analyse der Wahlkreisergebnisse weiß, in die unter anderem Wählerbewegungen eingehen. Der 29 Jahre alte Moerser und Wahl-Berliner, der Internationale Beziehungen studierte und einst in Siegmund Ehrmanns Berliner Büro arbeitete, gehört mit Matthias Dahlig, der als Politikwissenschaftler bei Europäischen Kommission in Brüssel arbeitet, zum engeren Wahlkampfteam.

Zum erweiterten Team gehören 60 Personen, die sich in neun Gruppen organisieren. Nicht alle sind Sozialdemokraten. Die Idee des breit angelegten Teams übernahm Jan Dieren vom Wahlkampfteam um den US-Politiker Bernie Sanders, mit dem er seit der No-Groko-Kampagne in Kontakt stehe. Wie das Team um Sanders, will Diernes Team die Sozialen Netzwerke intensiv nutzen, auch weil sich damit bestimmte Personengruppen gezielt ansprechen ließen, wie Fedo Hagge-Kubbert betonte.

Zum digitalen Wahlkampf kommt der klassische: Besuche von Unternehmen, Gespräche mit Arbeitsnehmern, Plakate aus recyceltem Material, Wahlkampfstände, Flyer und Wahlwerbung für alle Haushalte. „Wir wollen Politik anders machen“, sagt Jan Dieren. „Wir wollen die Gesellschaft gestalten. Das können wir nur gemeinsam mit unseren Wählern.“

(got)
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