Diskussionen in Moers um Müll und Dreck Moers soll sauberer werden

Moers  · Moers hat ein Müll-Problem. Der Bürgermeister will für mehr Verantwortungsbewusstsein werben. Die CDU plant eine Sauberkeitsoffensive. Temporäre Parkverbote zu Straßenreinigungszeiten sollen künftig möglich sein.

Moers soll sauberer werden
Foto: Volker Herold

Mit achtlos weggeschnippten Zigarettenkippen fängt es an, mit Papier und Plastik in der Straßenrinne geht es weiter. Moers vermüllt. Nach und nach. Immer weiter. Und Schuld daran ist alleine der Mensch. In der Mattheck musste die Enni Ende Januar die am Dresdener Ring postierten Altglas- und Altkleidercontainer abziehen. Der Grund: Rund um die Behälter legten Unbekannte immer wieder so große Mengen Müll ab, dass die Kosten für die Reinigung in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen mehr standen. Auch Hausabfälle landeten in den Containern. Politik und Verwaltungsspitze wollen dagegen jetzt vorgehen. „Die Optimierung der Sauberkeit, vor allem in der Innenstadt, ist tatsächlich ein großes Thema, das mir am Herzen liegt“, sagt Bürgermeister Christoph Fleischhauer. „Wenn wir darüber reden, wie wir das Müll-Problem bekämpfen und Moers in Zukunft sauberer und für Besucher von außerhalb attraktiv halten wollen, dann ist zunächst der ,Faktor Mensch’ entscheidend. Wir müssen auf der einen Seite versuchen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was wir – und davon nehme ich mich nicht aus – oft aus Bequemlichkeit anrichten.“ Auf der anderen Seite, sagt der Verwaltungschef, gebe es aber auch paar Stellschrauben, an denen die Stadt gemeinsam mit der Enni drehen kann: „Zum Beispiel, indem wir Rhythmen und Zyklen bei der Müllabfuhr regelmäßig überprüfen und an bestimmten Stellen so anpassen, dass Menschen gar nicht erst dazu verführt werden, auf einen bereits überquellenden Mülleimer noch eins drauf zu setzen.“

CDU-Fraktionschef Ingo Brohl geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht von einer „Sauberkeitsoffensive“, die die Christdemokraten für Moers planen. „Wir wollen, dass temporäre Parkverbote dort eingerichtet werden, wo der Reinigungswagen der Enni unterwegs ist, damit die Straßenränder vernünftig gekehrt werden können“, sagt er. „Ein Nein akzeptieren wir nicht mehr, in anderen Städten gibt es solche Regelungen auch, und sie funktionieren.“ Dass dafür die Touren-Pläne der Enni geändert und Parkverbotsverstöße kontrolliert werden müssten – was Geld koste – sei klar, so Brohl. „Aber warum sollte die Stadt nicht Enni-Dividenden für eine gewisse Grundsauberkeit verwenden? Wir haben eine alternde Gesellschaft, die den Besen nicht mehr in die Hand nehmen kann – und Junge, die das nie gelernt haben. Deshalb müssen wir das städtisch organisieren.“

Ricarda Würde würde das so wohl unterschreiben. Die Moerserin hat eine Online-Petition gestartet. 63 Unterstützer hat ihre Petition „Straßenreinigung im Bereich der Lotharstraße“ unter www.openpetition.de bisher. Ziel ist ein zeitweises Parkverbot auf der Straße hinter dem Bahnhof.

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