An der Moerser Musikschule spielen Musiker von fünf bis 84 Jahren. Sie spielen in Deutschlands größter Akkordeonklasse

Moers · An der Moerser Musikschule spielen Musiker von fünf bis 84 Jahren. Lehrer ist Stefan Kutscher.

 Stefan Kutscher unterrichtet auch den 14-jährigen Gymnasiasten Mats Schröder.

Stefan Kutscher unterrichtet auch den 14-jährigen Gymnasiasten Mats Schröder.

Foto: Stadt Moers

Stefan Kutscher hat im September vergangenen Jahres die Akkordeonklasse der Moerser Musikschule übernommen. Er gibt Akkordeon-Unterricht, seit er 17 Jahre alt ist. Den Anstoß dazu gab das Instrument, das bei seiner Großmutter stand. Mit 18 Jahren hat er bereits an der Musikschule an Hanau unterrichtet. Neben der Unterrichtstätigkeit nach seinem Studium hat er zwei CDs aufgenommen, ein Akkordeon-Festival im hessischen Viernheim geleitet, Stücke geschrieben und arrangiert sowie andere Projekte rund um das Instrument durchgeführt. „Das Akkordeon ist ein sehr buntes Instrument, mit dem man viel experimentieren kann. Es ist in vielen verschiedenen Stilrichtungen einsetzbar. Das ist das, was ich besonders toll daran finde“, sagt der 52-Jährige. Beispielsweise hat der Musiker klassische Konzerte in der Kombination Orgel und Akkordeon gegeben.

Die Moerser Musikschule hat eine lange Akkordeon-Tradition. In früheren Jahren waren bis zu 200 Schülerinnen und Schüler sowie bis zu fünf hauptamtliche Lehrkräfte in dem Fach tätig. Damit hatte Moers die größte Akkordeonklasse Deutschlands, was möglicherweise auch ein wenig an der Region liegt: In Bergbaustädten war es ein sehr beliebtes Instrument. „Das Akkordeon war dem Kumpel Anton sein Klavier. Wir wollen die Version 2.0 davon schaffen“, so Kutscher schmunzelnd.

Die Beliebtheit bei den Bergleuten lag auch daran, dass mit dem Instrument alle Arten von Musik wie Jazz, Schlager oder Volksmusik gespielt werden können.

Einer, der ebenfalls die Vielseitigkeit der „Quetschkommode“ zu schätzen weiß, ist der 14-jährige Mats Schröder. Seit sieben Jahren nimmt er Unterricht an der Musikschule. Mittlerweile ist er dort auch in der Begabtenförderung. „Auf den beiden Seiten des Instruments macht man zwei unterschiedliche Sachen. Das ist dann natürlich eine kleine Herausforderung“, erklärt der Gymnasiast.

Er übt in der Regel an fünf Tagen bis zu 30 Minuten. Durch einen speziellen Plan für die Weihnachtsferien seines Lehrers hat er weitere Fortschritte gemacht.

Auch im Unterricht sind die Stile sehr gemischt. „Ein Erwachsener möchte gerne James-Bond-Filmmusik spielen, andere spielen lieber klassische Musik. Ich habe auch Schüler, die gerne Stücke von Helene Fischer üben. Das ist vielleicht nicht meine Musik, aber da bin ich flexibel“, sagt Kutscher.

Von der Altersstruktur ist die Schülerschaft gemischt: Von fünf bis 84 Jahren sind alle Generationen vertreten. „Ich habe mehrere Schüler, die weit über 70 sind und sehr gut spielen.“

Am Samstag, 23. März, kann man das Akkordeon und Stefan Kutscher von 15 bis 17 Uhr bei der jährlichen Instrumentensafari in der Moerser Musikschule persönlich kennenlernen.

(RP)
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