Freibad-Saison in Moers Schwimmen unter Corona-Auflagen

Am Samstag öffnen das Solimare und das Naturfreibad Bettenkamper Meer in Moers wieder ihre Türen. Der Betrieb ist jedoch klar geregelt. Die Enni setzt alle Vorgaben des Landes um und hat ein Konzept mit Hygienevorschriften und Abstandsregelungen entwickelt.

 Benjamin Beckerle, Jürgen Kretschmer  und  Lutz Hormes im Freibad Solimare, das Samstag wieder öffnet.

Benjamin Beckerle, Jürgen Kretschmer  und  Lutz Hormes im Freibad Solimare, das Samstag wieder öffnet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Dass die Zeiten für die Eröffnung eines Bades nicht gewöhnlich sind, wird schon am Eingang mit dem Hinweis am Boden deutlich: „Stop! Bitte zwei Meter Abstand halten! Keep distance!“ Trotzdem war dem Geschäftsführer der Enni Sport und Bäder Niederrhein GmbH, Lutz Hormes, ein wenig Erleichterung darüber anzusehen, dass sowohl das Solimare als auch das Naturfreibad Bettenkamper Meer am Samstag, 10 Uhr, wieder ihre Türen öffnen können. „Wir alle warten drauf und freuen uns, dass es endlich los geht.“

Man habe sich andere Umstände gewünscht, „die nicht zu diesem Aufwand führen. Aber es ist, wie es ist. Wir haben uns Zeit genommen, um die Vorgaben des Landes umzusetzen und ein Konzept entwickelt, mit dem die besonderen Hygienevorschriften und Abstandsregelungen eingehalten werden“, ergänzte Bereichsleiter Benjamin Beckerle. Das beginnt schon damit, dass man das System vollständig auf Online-Ticketing umgestellt hat.

„Wir müssen wie in der Hotellerie oder der Gastronomie die Daten der Kunden erfassen“, erläuterte Hormes. „Das wird sowohl für den Kunden als auch für die Mitarbeiter ganz elegant dadurch gelöst, dass man das alles im Rahmen des Bestellvorgangs macht.“ Wer also vier Tickets will, gibt auf www.enni.de die Daten und Adressen der Personen ein, die Zeit, wann er kommen will, bekommt über einen Papierausdruck einen entsprechenden Beleg oder einen QR-Code, mit dem er dann zur Kasse geht. „Dann wird das eingescannt, der Vorgang dauert nur ein paar Sekunden, und so vermeiden wir lange Schlangen.“

Wer als älterer Schwimmer mit dem Computer nicht so firm ist, muss sich also Unterstützung suchen. Da könne man kein Rundum-Sorglos-Paket anbieten. „Aber das ist sonst nicht zu steuern“, machte Beckerle deutlich. Und die Digitalisierung werde eh auch ohne Corona kommen, ergänzte Hormes. Damit keine Menschenaufläufe im Bad entstehen, ist der Zugang zum Bad auch von der Anzahl der Besucher her begrenzt. „Wir haben hier entsprechende Anhalte und Richtwerte zugrundelegt, dass wir bezogen auf die Fläche – Wasser- und Liegefläche – nur 800 Badegäste pro Schicht zulassen“, so Hormes. Für das Bettenkamper Meer gilt eine Beschränkung auf 500 Personen.

„Die Grundlage ist ja die NRW-Schutzverordnung – und die sieht eindeutig vor, dass pro Badegast zehn Quadratmeter vorgehalten werden müssen. Wir haben 8000 Quadratmeter Liegewiese, und solange die Schutzverordnung sich nicht ändert, können wir da nicht höher gehen“, sagte Beckerle. Und auch im Becken herrschen klare Regeln, um den Abstand zu halten, sagt Hormes. „Die Schwimmer werden sich darauf einstellen müssen, dass sie nur an bestimmten Stellen ins Wasser reinkommen. Da geht es dann, in eine Richtung hinzuschwimmen und in die andere Richtung zurück.“ Man versuche zu gewährleisten, „dass wir permanent an den Becken Rettungsschwimmer und Fachangestellte haben, die da auf den Abstand achten und darauf, dass nicht so viele ins Wasser wollen.“

Die Sammelumkleiden und auch die Rutschen bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Liegen, Strandkörbe und sonstige Utensilien werden ebenfalls nicht verliehen. Nach dem Betreten des Freibads gilt: Hände desinfizieren und in geschlossenen Räumen wie dem Vorraum der Duschen und in den Umkleidekabinen Mund-Nasenschutz tragen. Und zwischen den Vormittags- und Nachmittagszeiten müssen alle Badegäste die beiden Bäder verlassen, weil dann alle Bereiche desinfiziert werden.

Wieviele Menschen zum Auftakt kommen werden, das müsse man abwarten. „Bei Außentemperaturen von 17 Grad könnte ein mit 25 Grad beheiztes Becken durchaus ein Anreiz zum Besuch darstellen“, hofft Beckerle.

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