Bildung in Moers Schüler erhalten Extrazeit zum Lernen

Moers · Der SCI Moers betreut in Moers das vom Land geförderte Nachhilfeprojekt. Schülern mit coronabedingten Unterrichtsdefiziten werden während der Herbstferien in insgesamt neun Grund- und weiterführenden Schulen täglich drei beziehungsweise sechs Nachhilfestunden in verschiedenen Fächern angeboten.

 Frank Liebert, Julia Walkowski und Stefanie Coßmann (v.l.) mit Kinder der „Extra-Zeit-Gruppe“ an der Eschenbergschule.

Frank Liebert, Julia Walkowski und Stefanie Coßmann (v.l.) mit Kinder der „Extra-Zeit-Gruppe“ an der Eschenbergschule.

Foto: Norbert Prümen

Geschäfte zu, Museen geschlossen, Veranstaltungen verboten. Uns alle traf die Corona-Pandemie unverhofft. Auch die Schulen. Digitales Lernen daheim statt Präsenzunterricht vor Ort sollte vor Ansteckung schützen, doch nicht alle Familien verfügten über einen internettauglichen PC oder konnten ihre Kinder selber unterrichten. So blieben in den letzten Monaten zahlreiche Lernziele unerreicht.

Das zu kompensieren ist das Anliegen eines zurzeit von der Moerser Sozialeinrichtung SCI durchgeführten Nachhilfe-Projektes namens „Extrazeit“. Dazu werden Schülerinnen und Schülern mit coronabedingten Unterrichtsdefiziten jetzt während der Herbstferien in insgesamt neun Grund- und weiterführenden Moerser Schulen täglich drei beziehungsweise sechs Nachhilfestunden in verschiedenen Fächern angeboten. „Das Projekt gab es schon einmal in diesen Sommerferien. Da haben rund 100 Schülerinnen und Schüler daran teilgenommen“, berichtete der Moerser SCI-Geschäftsführer Frank Liebert am Dienstag bei einem Termin in der Asberger Eschenburg-Grundschule. „Leider war die Anzahl auf maximal 15 Teilnehmer pro Lerngruppe beschränkt. Das Interesse war jedoch sehr viel größer.“

Durchgeführt werden die Nachhilfestunden in der Regel von Lehramtsstudenten nach vorheriger Absprache mit den zuständigen Lehrern und mit von ihnen ausgewählten Lernmaterialien. Ganz so streng wie während der regulären Schulzeit geht es dabei allerdings nicht zu. „Die Teilnehmer opfern ja schließlich dafür ihre Ferien“, erklärte die Fachbereichsleiterin des SCI Jugendsozialzentrums für Schulbezogene Jugendhilfe Stefanie Coßmann. „Es wird auch viel gebastelt und gespielt.

An den weiterführenden Schulen gibt es im Rahmen des Projektes zudem kleine Ausflüge, Kickerturniere oder das Angebot, eine Radiosendung zu machen.“ Im Fall der Eschenburg-Lerngruppe wurden am Dienstag zum Beispiel zum Thema „Herbst“ Taschen bemalt und Knopfbilder geklebt, aber auch kurze Lese- und Schreibübungen gemacht. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt des Projektes, so erklärte Stefanie Coßmann weiter, sei es auch, die durch die Schulschließungen zum Teil total zusammengebrochenen sozialen Kontakte zwischen den Kindern und Jugendlichen wieder zu beleben.

Die schulische „Extrazeit“ wird vom NRW Schulministerium und der Stadt Moers gefördert und soll, wenn nötig auch noch im nächsten Jahr fortgeführt werden. Darüber hinaus ist bereits ein ähnliches Schulprojekt zum Thema „Bewegung“ geplant. Dafür werden übrigens noch Übungsleiter gesucht.

Interessierte Bewerber können sich dazu bei der Moerser SCI-Geschäftsstelle am Hans-Albeck-Platz 2, oder telefonisch unter 02841 95790 im SCI-Jugendsozialzentrum in der Barbarastraße 12 in Moers-Meerbeck melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort