Lesung in Moers Schauspieler erzählt die Liebesgeschichte seiner Eltern

MOERS · Christian Berkel las in der Sparkasse aus seinem Debüt-Roman „Unterm Apfelbaum gereift“.

 Christian Berkel freute sich mit Moderatorin Monika Hanewinkel.

Christian Berkel freute sich mit Moderatorin Monika Hanewinkel.

Foto: Sparkasse am Niederrhein

Die Lesung von Christian Berkel in der Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein begann mit einem herzlichen Lachen. Der Schauspieler und die mehr als 200 Zuhörer amüsierten sich über eine kecke Anspielung auf Berkels Ehefrau durch den Vorstandsvorsitzenden Giovanni Malaponti: „Ich freue mich, dass unsere Kundenhalle proppenvoll ist – dabei gibt es parallel im Fernsehen einen tollen Film mit Andrea Sawatzki.“ Einen anderen Ton schlug Moderatorin Monika Hanewinkel an. Beim Gespräch mit Christian Berkel über seinen Debüt-Roman „Der Apfelbaum“ erfuhr das Publikum, warum er das Buch geschrieben hat. „Ich habe die dramatische Liebesgeschichte meiner Eltern erforscht, um unsere Familiengeschichte besser zu verstehen“ sagte Berkel.

Weil er ein herausragender Sprecher ist, fesselte er ein ums andere Mal sein Publikum, wenn er ausgewählte Kapitel vorlas. Erzählt wird die Geschichte von Berkels Eltern Sala und Otto, die 13 und 17 Jahre alt sind, als sie sich 1932 ineinander verlieben. Sala wird später als Jüdin in einem Lager in den Pyrenäen interniert.

Otto ist Arzt der Wehrmacht und gerät in russische Gefangenschaft. Erst in den Fünfziger Jahren begegnen sie sich in Berlin wieder. Eingebettet sind die Schilderungen in einer Rahmenhandlung, nämlich den Gesprächen Berkels mit seiner an Demenz erkrankten 91-jährigen Mutter über ihre Erinnerungen.

Der Autor versteht sein Werk nicht als Dokumentation, sondern verriet den Moerser Literatur-Freunden: „Ich habe einen Roman geschrieben. Und das bedeutet, dass ich mir die Freiheit genommen habe, einige Dinge zu erfinden und Lücken phantasievoll zu füllen.“

(RP)
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