Moers "Moers schafft sich ab"

Moers · Ute-Maria Schmitz, planungspolitische Sprecherin der CDU, schlägt Alarm: "In Moers fehlen viele Parkplätze." Die Stadt vergraule auswärtige Besucher. Doch Ampel und Verwaltung würden Gegenmaßnahmen blockieren.

Vor Weihnachten ist es allgegenwärtig. Dauerstau und viele Autofahrer, die vergeblich einen Parkplatz suchen. Doch auch zu anderen Zeiten sieht es in Moers nicht viel besser aus. Ute-Maria Schmitz, planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, schlägt Alarm: "In Moers fehlen viel zu viele Parkplätze." Für eine Einkaufsstadt sei das eine Katastrophe. Die Stadt vergraule auswärtige Besucher. Einzelhandelsverband und AG Moers würden immer wieder auf die Missstände hinweisen, doch es passiere einfach nichts. Die Ampel-Kooperation aus SPD, FDP und Grünen und die Verwaltung würden Gegenmaßnahmen blockieren.

Viel versprochen — nichts gehalten

Der engagierten Politikerin platzt regelrecht der Kragen. "So eine Negativ-Wirtschaftsförderung ist doch unmöglich. Moers schafft sich ab." Und sie belegt die Entwicklung mit Zahlen. Allein am Südring sind 150 Stellplätze durch den Neubau der Seniorenwohnanlage weggefallen. Dazu kommt der neue Bedarf des Hauses, das nicht über ausreichend eigene Plätze für Bewohner, Besucher und Mitarbeiter verfügt. Ersatz wurde damals versprochen — passiert ist bis heute überhaupt nichts. Kurze Zeit später war der Parkplatz zwischen Finanzamt und Möbelhaus Kleier an der Reihe. Früher konnten dort 40 Autos stehen, heute nur noch 14. Auch für diese Plätze ist keinerlei Ersatz geschaffen worden.

Den Trost, das alles werde im Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum am Kö gelöst werden, kann Schmitz nicht mehr hören. "Wer glaubt denn noch wirklich an MAB?", fragt sie. Und selbst wenn dort gebaut würde. Die Holländer bezahlen nur so viel Stellplätze, wie sie für den Eigenbedarf brauche. Mehr Parkraum müsste von der Stadtkasse finanziert werden.

Sorge um Kastellplatz

Weiteres Ungemach dräut am Bildungszentrum, wo der Öffentlichkeit nicht mehr das Potenzial des früheren Hallenbad-Parkplatzes zur Verfügung steht, und in absehbarer Zeit an der Mühlenstraße. Der Wegfall aller Parkmöglichkeiten am Neuen Rathaus, der mögliche Zusatzbedarf durch dortige Entwicklungen (Hotel oder Wohnungen) und der Bedarf der städtischen Mitarbeiter werde dort zu großen Problemen führen. Verheerend, weil gerade dieser Platz schon oft überlastet ist. Niemand dürfe glauben, dass die zusätzlich erworbene Fläche für alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausreicht.

Politisch laufe sie mit ihren Warnungen und Vorschlägen regelrecht gegen Wände. Erst im Frühsommer wurde ihr Antrag, ein Parkkonzept für die Innenstadt zu entwickeln, von der Ampel abgelehnt. Und nun befürchtet sie auch noch die Attacke auf den Kastellplatz. Der Wettbewerb für Gestaltungsvorschläge sehe nicht ausdrücklich Ersatzparkplätze im Quartier vor. Dabei gebe es moderne Parklösungen wie das automatische Parken, die sich im Bereich des alten Hafthauses sicherlich verwirklichen ließen.

(RP)
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