Fest in Moers Sardinien zuhause in der Grafschaft

Moers · Im Vereinshaus in Meerbeck veranstaltete das Kulturzentrum C.C.R. Sard Europa Moers ein sardisches Fest mit Musik und typischen Speisen.

 „Tenores di Oniferi“: Die vier jungen Männer aus Sardinien präsentierten in traditionellen Trachten gekleidet die typischen „Cantu a tenores“.

„Tenores di Oniferi“: Die vier jungen Männer aus Sardinien präsentierten in traditionellen Trachten gekleidet die typischen „Cantu a tenores“.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Eröffnet wurde das Fest durch Gianni Manca, den Präsidenten des Dachverbandes des Centro Culturale Ricreativo Sard Europa in Deutschland, dem auch der Moerser Verein angehört. Der Fernsehsender Televideo Italia war mit einer Moderatorin und einem Kameramann im Vereinsheim vertreten, um von dem Fest zu berichten. Für die Vereinsmitglieder und Besucher gab es eine Vielzahl sardischer Spezialitäten. So war beispielsweise der gebürtige Sarde Walter Cocco, der über seinen Versandhandel in Duisburg-Homberg zahlreiche Spezialitäten aus Sardinien und Italien nach Deutschland importiert und im gesamten Ruhrgebiet und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens vertreibt, mit einem Stand auf dem Fest vertreten.

An einem anderen Tisch verkaufte die gebürtige Sardin Giovanina Fois, die im Alter von 18 Jahren nach Deutschland gekommen ist und seit 1969 in Moers lebt, süßes Gebäck. Zu den typischen „Dolci Sardi“ zählten Formagelle mit Käse, Pesche mit Erdbeer-Marmelade oder Papassini mit Rosinen. Selbstverständlich bewirtete auch das Sardische Kulturzentrum seine Gäste mit sardisch-italienischen Spezialitäten. Die Besucher hatten die Wahl zwischen Grillfleisch wie herzhaft-würziger Salsiccia, Bauchfleisch und Kotelett mit Salat oder gegrilltem Fisch wie Dorade und Spinola.

Für die passende Musik sorgten neben dem Sänger Natalino, der italienische Schlager und Klassiker wie „O sole mio“ oder „Volare“ sang, die Tenores di Oniferi. Die vier jungen Männer aus Sardinien präsentierten dem Publikum in traditionellen Trachten gekleidet die typischen „Cantu a tenores“. Während ein Sänger die Melodien der verschiedenen Lieder vortrug, begleiteten die anderen drei Gesangsstimmen die Solostimme als Chorgesang in unterschiedlichen Stimmlagen.

„Unser Verein will die sardische Kultur in Deutschland etablieren und zeigen, wie gut Sardinien und Deutschland zusammenpassen“, sagte Luciano Madeddu, der Vorsitzende des Sardischen Kulturzentrums in Moers, das sich 1990 gegründet hat und zusammen mit elf weiteren sardischen Vereinen dem Dachverband C.C.R. Sard Europa in Deutschland angehört. Seit 1997 befindet sich das Vereinsheim an der Bismarckstraße.

Zu den 140 Mitgliedern zählen neben Sarden auch viele Deutsche. Der Vorstand des Vereins besteht aus neun Personen und wird alle drei Jahre neu gewählt. Finanziert wird der Verein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Einnahmen aus Festen und die Unterstützung der italienischen Regierung.

Zu den regelmäßigen Festen, zu denen im Sommer bis zu 300 Gäste kommen, sind sardische und deutsche Besucher gleichermaßen eingeladen.

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