Krankenhaus Bethanien in Moers Eine natürliche Geburt trotz Beckenendlage

Moers · Eine besondere Geburt hat am Bethanien-Krankenhaus stattgefunden: Das Baby von Katrin Rocky Franke kam „mit dem Popo zuerst“ zur Welt. Wie das Krankenhaus und die Eltern sich vorbereitet haben und warum die Ärzte von Alternativen absahen.

 Peter Tönnies (rechts) half Thea trotz einer Beckenendlage mit einer natürlichen Geburt auf die Welt. Rocky und Katrin Franke waren sehr glücklich mit der Geburtsbegleitung.

Peter Tönnies (rechts) half Thea trotz einer Beckenendlage mit einer natürlichen Geburt auf die Welt. Rocky und Katrin Franke waren sehr glücklich mit der Geburtsbegleitung.

Foto: Stiftung Bethanien Moers

Was in anderen Geburtskliniken vorher grundsätzlich abgelehnt worden sei, war im Krankenhaus Bethanien Moers dann möglich: Thea kam „mit dem Popo zuerst“ in einer sogenannten Beckenendlage durch eine spontane natürliche Geburt zur Welt. Familie Franke aus Tönisvorst wurde früh mit dem vermeintlichen Problem der besonderen Lage ihrer Tochter vertraut gemacht, teilt das Krankenhaus mit. „Da sie bereits die gesamte Schwangerschaft falsch gelegen hat, haben wir uns früh mit dem Thema Beckenendlage beschäftigt und nach Kliniken gesucht, die unsere Tochter eben nicht per Kaiserschnitt, sondern natürlich auf die Welt bringen“, erklärt Katrin Franke.

Durch Empfehlung des niedergelassenen Gynäkologen sei die Familie ins Bethanien gekommen, zu ersten Besprechungen und letzten Endes kurz vor der Geburt am 3. Februar 2022. „Solch eine Geburt ist für uns immer noch etwas Besonderes aber nichts, was grundsätzlich abgelehnt werden sollte“, erklärt Chefarzt der Klinik für Gynökologie, Geburtshilfe und Senologie, Peter Tönnies, der die Geburt persönlich betreute. „Wenn Kinder im Mutterleib so liegen, wollen sie meist auch so zur Welt kommen.“ Nur ungern werde dann durch eine Drehung durch Ärzte eine Verlagerung herbeigeführt. In manchen speziellen Fällen sei dann ein Kaiserschnitt eben doch eine Alternative. „Man muss immer Kind und Mutter berücksichtigen. Für einige kommt eine natürliche Geburt bei Beckenendlage nicht in Frage – oft, wenn alles stimmt, aber doch“, erklärt Tönnies. Diese Option habe man Familie Franke angeboten.

Mutter Katrin und Vater Rocky Franke hätten sich nicht nur durch Vorgespräche auf die Geburt vorbereitet. In Geburtsvorbereitungskursen, mit Videos und Filmen hätten sie sich mental auf die bevorstehende Geburt eingestellt. Es brauche Experten, die Erfahrung mit Geburten in Beckenendlage haben. „Rund 20 Geburten dieser Art haben wir im vergangenen Jahr bei uns durchführen können, Tendenz steigend. Es braucht ein Team, das weiß, wie jeder Handgriff sitzen muss“, weiß Tönnies.

„Das Team im Kreißsaal hat uns hervorragend betreut, wir haben uns super aufgehoben gefühlt“, erklärt Katrin Franke.

(RP)
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