Nächtliche Autorennen in Moers Polizei und Stadt gehen gegen Raser vor

Moers · Seit Jahren klagen Anwohner über nächtliche Autorennen auf dem Meerbecker Markt in Moers. Zwei Schwerpunktkontrollen von Polizei und Ordnungsamt hat es bereits gegeben, weitere folgen. Doch die Szene lässt sich nicht einfach verjagen.

 Vor allem in den Nächten auf Mittwoch und auf Samstag, wenn der Meerbecker Marktplatz wegen des Wochenmarkts am folgenden Tag frei ist, geht es rund. Davon zeugen die Spuren auf dem Asphalt. Besonders beliebt sind "Donuts" - kreisförmiges Fahren mit angezogener Handbremse.

Vor allem in den Nächten auf Mittwoch und auf Samstag, wenn der Meerbecker Marktplatz wegen des Wochenmarkts am folgenden Tag frei ist, geht es rund. Davon zeugen die Spuren auf dem Asphalt. Besonders beliebt sind "Donuts" - kreisförmiges Fahren mit angezogener Handbremse.

Foto: Klaus Dieker

Die Meerbecker sind mit ihrer Geduld am Ende, wie es scheint. "Es muss unbedingt was passieren am Marktplatz ... Vielleicht sollte man die Polizei mit einbeziehen ..." - Posts wie dieser im sozialen Netzwerk Facebook erscheinen in schöner Regelmäßigkeit. Der letzte stammt vom vergangenen Samstag. Die Zusage von Politik und Stadtverwaltung, möglichst kurzfristig etwas gegen nächtlichen Autolärm auf dem Marktplatz und Raser auf der Lindenstraße zu unternehmen, ist jetzt drei Monate alt. Was hat sich seither getan?

"Zwei konzertierte Schwerpunktaktionen hat es in Meerbeck bereits gegeben", sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. "Polizei und Ordnungsamt arbeiten da Hand in Hand. Kontrolliert wurde am Abend bis in die Nacht hinein - zu Zeiten also, in denen die Szene tatsächlich unterwegs ist." Drei weitere solcher "Stichproben" seien für die nächsten Wochen geplant. "Die Ergebnisse", sagt Schröder, "werden anschließend ausgewertet.

Am Meerbecker Markt tummelt sich die Raser-Szene

Daraus ergeben sich dann mögliche Handlungsoptionen, die die Verwaltung der Politik - wahrscheinlich erst nach der Sommerpause - vorlegen wird. Was sich jetzt schon sagen lässt, ist aber: Die Raserszene als solche ist an dieser Stelle erkannt. Also: Was die Menschen vor Ort empfinden, entspricht auch den Tatsachen."

58 Unterschriften Meerbecker Anwohner waren im Februar einem Bürgerantrag an die Stadt angefügt. Vor allem in den Nächten auf Mittwoch und auf Samstag, wenn der Platz wegen des Wochenmarkts am folgenden Tag frei ist, gehe es rund, heißt es darin. Die Rede ist von vor allem nächtlichen Autorennen mit aufbrausenden Motoren, von "Motorradrallyes mit offensichtlich getunten Fahrzeugen in den Nächten und am Wochenende, auch zwischen zwei und vier Uhr nachts." Die Bürger bitten unter anderem darum, das einseitige Parkverbot an der Lindenstraße aufzuheben. Bislang dürfen Autos dort einseitig abgestellt werden, so dass eine gerade Fahrbahn entsteht, die zum Gasgeben einlädt.

Ratsfrau plädiert für Bodenwellen

Anja Reutlinger, SPD-Ratsfrau aus Meerbeck, kennt das Problem. "Dass Polizei und Ordnungsamt im Rahmen ihrer Möglichkeiten jetzt mehr vor Ort präsent sind und kontrollieren, wird von den Bürgern im Stadtteil wahrgenommen", sagt sie. "Das ist gut, aber es reicht nicht. Wir müssen an mehreren Stellen ansetzen."

Zum Beispiel an der Straße an sich. Reutlinger spricht sich für aufgepflasterte Bodenschwellen, sogenannte Berliner Kissen, aus. "Die sind so konzipiert, dass sie von Rettungswagen ohne Probleme befahren werden können", sagt die Ratsfrau. "Rasern machen sie aber das Auto kaputt." Außerdem müsse die Stadt zusammen mit den Trägern vor Ort, mit Kirchen und Moscheen, daran arbeiten, die Szenemitglieder direkt anzusprechen.

Die Stadt will zunächst die Ergebnisse der Kontrollen abwarten. "Dann werden schauen, was an welcher Stelle sinnvoll und möglich ist", sagt Schröder.

(RP)
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