Widerständler aus Moers Initiative will an Willi Müller erinnern
Moers · Er war im Widerstand, buddhistischer Priester und Berater für Kriegsdienstverweigerer: Willi Müller aus Meerbeck. Eine Initiative blickt auf sein Leben und überlegt, wie sich an ihn erinnern lässt.
Willi Müller von der Lindenstraße 41 in Meerbeck war ein Begriff – viele in Moers haben ihn gekannt: Bergmann und begnadeter Zeichner, Widerständler gegen die Nazis und nach dem Krieg dann Betreiber einer „Freien Volksbücherei Meerbeck“, buddhistischer Priester, Tierschützer, Berater für Kriegsdienstverweigerer, allseits beliebter Nachbar.
Einem Bürgerantrag von 2022 zufolge soll nach Willi Müller der Platz an der Ecke Lindenstraße/Zwickauer Straße in Meerbeck benannt werden, der inoffiziell „Saarplatz“ genannt wird. Die noch offene Frage ist: Soll der Platz den Namen Anagarika Subhuti – so hieß Müller als buddhistischer Priester – oder Willi Müller – sozialdemokratischer Widerständler und Nachkriegsbürgermeister – tragen? In der Moerser Mattheck ist eine Straße bereits nach Müller benannt. Das Verfahren ist noch offen.
Anfang dieses Jahres hat sich in Moers eine Initiative gebildet, die Willi Müllers Leben und Wirken genauer beleuchtet. Im Juli 2024 wird es 90 Jahre her sein, dass er und drei weitere Jungkommunisten zu drakonisch hohen Zuchthausstrafen verurteilt wurden. Andere – wie Pastorin Iris Susen – interessieren sich mehr für ihn als Ur-Meerbecker im Nachkrieg und als Buddhisten.
Wer Willi Müller gekannt hat, oder sich für das Meerbecker Urgestein interessiert, ist zu einem Treffen der Gruppe an der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Moers für Dienstag, 6. Juni, 17 Uhr (rechter Seiteneingang, 2. Etage) eingeladen.
Weitere Information gibt es per Mail an bernhard.schmidt@moers.de und telefonisch unter 02841 201-728.
