Ältestes Bürgerhaus in Moers Die Peschkenhaus-Sanierung kann starten

Bezirksregierung und NRW-Stiftung fördern die Baumaßnahme. Die Bürgeraktiengesellschaft will ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung vorschlagen.

 Monika Jaklic, Geschäftsführerin des Kunstvereins Peschkenhauses, zeigt das einsturzgefährdete Kreuzgewölbe. 

Monika Jaklic, Geschäftsführerin des Kunstvereins Peschkenhauses, zeigt das einsturzgefährdete Kreuzgewölbe. 

Foto: Norbert Prümen (nop)

Mitte September können Sicherung und Sanierung des einsturzgefährdeten Kreuzgewölbes im Peschkenhaus starten. Seit Freitag stehen die dafür benötigten Fördermittel zur Verfügung. Die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher und Mona Wehling, Abteilungsleiterin „Heimat- und Kulturpflege“ der NRW-Stiftung, händigten ihre bereits gemachten Förderzusagen in Höhe von jeweils 80.000 Euro an Kunstverein und Bürgeraktiengesellschaft in Form von Verträgen persönlich aus.

Das 500 Jahre alte Bürgerhaus der Stadt Moers an der Meerstraße ist seit mehr als vier Monaten für die Öffentlichkeit geschlossen. Im März hatten Kunstverein und Bürgeraktiengesellschaft tiefe Risse in einem der Pfeiler entdeckt, der mit fünf weiteren das niedrige Gewölbe des Peschkenhauses trägt. „Der Schock war groß. Und noch größer, als wir das Haus bis auf weiteres schließen mussten“, erinnerte sich Heinz-Adolf Janßen, Vorstandsvorsitzender der Bürgeraktiengesellschaft. Das Peschkenhaus ist noch immer in Bewegung, weitere Risse sind in der Zwischenzeit entstanden. Es sei an der Zeit, dass die technischen Maßnahmen starten. Zur Sicherung der Standfestigkeit der Gewölbedecke und der darüber liegenden Geschosse müssen die sechs Pfeiler mit sogenannten Segmentpfählen unterfangen werden. Die Pfähle sollen in Abschnitten bis in die tragfähigen Bodenschichten getrieben werden. „Es gibt nur wenige Firmen, die das beherrschen“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Gerd Hendrix im Gespräch mit der RP. Im Anschluss daran werden die Risse im Kellergewölbe und im Erdgeschoss saniert. Die Stadt habe die Baugenehmigung zügig erteilt, berichtete Heinz-Adolf Janßen. Man sei nun intensiv mit der Ausführungsplanung beschäftigt. Die denkmalpflegerischen Kosten betragen laut Bezirksregierung insgesamt 190.000 Euro. Die Bürgeraktiengesellschaft, die das älteste Bürgerhaus in Moers 2005 von der Stadt Moers erworben und anschließend umfangreich sanieren ließ, muss selbst noch 30.000 Euro als Eigenanteil aufbringen. Heinz-Adolf Janßen wird den Aktionären der Bürgeraktiengesellschaft in der Hauptversammlung am nächsten Donnerstag, 29. August, deshalb eine Kapitalerhöhung vorschlagen. „Die wir hoffentlich auch beschließen werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Sowohl Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher als auch Mona Wehling als Vertreterin für die NRW-Stiftung betonten die Bedeutung des Peschkenhauses und lobten das bürgerschaftliche Engagement, das heute hinter dem Betrieb als Kunstgalerie steht. „Das ist großartig“, sagte Radermacher.

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