Bauen in Moers Neues Wohngebiet am Moersbach geplant

Moers · Ein Investor aus Krefeld will an der Rheinberger Straße, auf dem Areal der ehemaligen Union-Getränke, ein gemischtes Quartier entwickeln.

 2013 gingen die Lichter bei Union-Getränke aus. Auf dem Areal an der Rheinberger Straße will ein Investor jetzt neuen Wohnraum schaffen.

2013 gingen die Lichter bei Union-Getränke aus. Auf dem Areal an der Rheinberger Straße will ein Investor jetzt neuen Wohnraum schaffen.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Wohnen direkt am Moersbach, mit Blick in die Landschaft, die City fußläufig erreichbar – wie klingt das so? An der Rheinberger Straße, dort, wo vor fünfeinhalb Jahren, im Juni 2013, nach mehr als 100 Jahren die Zeit des insolventen Familienunternehmens Union-Getränke endete, könnte in naher Zukunft ein neues innenstadtnahes Wohngebiet entstehen. Ein Investor aus Krefeld hat der Stadt Moers einen entsprechenden ersten Entwurf vorgelegt.

„Der Entwurf wird von uns derzeit geprüft“, sagt Martin Dabrock, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umweltplanung im Moerser Rathaus. „Der Vorteil ist, dass der Flächennutzungsplan an dieser Stelle bereits ein Wohngebiet vorsieht, das heißt, er müsste nicht geändert werden. Nötig wäre dann noch ein Bebauungsplan.“

Entstehen soll – das entspricht in jedem Fall dem Wunsch der Politik – aller Voraussicht nach ein gemischtes Quartier mit bezahlbarem Wohnraum. Der Vorschlag des Krefelder Investors, der für unsere Redaktion am Freitag nicht erreichbar war, sieht Geschosswohnungsbau entlang der Rheinberger und der Rheurdter Straße, Doppelhaushälften im mittleren Bereich und Einfamilienhäuser entlang des Moersbachs vor. Insgesamt sind 35 bis 40 Doppel- und Einfamilienhäuser angedacht.

„Die besondere Qualität der Lage erschließt sich in diesem Fall nach hinten raus“, sagt Dabrock. „Wir verbinden mit den Plänen auch die Hoffnung auf einen Brückenschlag über den Moersbach in Richtung Innenstadt. Die Wege verlaufen derzeit ja hauptsächlich auf westlicher Seite. Insgesamt soll der Moersbach-Korridor schrittweise aufgewertet werden.“

Gestartet wird damit, wie berichtet, im Park. Im nördlichen Bereich will die Lineg zunächst den Zustand des bislang nicht durchgängigen Gewässergrundes verbessern. Dafür sind sogenannte Durchgängigkeitsbauwerke an den Höhenversprüngen im Abschnitt Hugo-Otto-Weg und an der Südschleuse angedacht. Die vorhandenen Brücken beziehungsweise Durchlässe würden erneuert.

Die Gestaltung der Brücken soll sich an der Planung zum Walldurchstich orientieren. Derweil werden im südlichen Teil die Ufer umgestaltet, um eine größere Biotopvielfalt zu erreichen. Vorbild ist der Bereich zwischen Aumühle und Motel Van der Valk. Dort hat die Lineg bereits mit der Renaturierung begonnen. Die Maßnahme wird mit bis zu 80 Prozent mit Mitteln des Landes NRW gefördert.

Was das neue Wohnquartier am Moersbach betrifft, könnte langfristig gesehen auch eine Erweiterung möglich sein. Dem Investor gehört jedenfalls ein weiteres, an das „Union-Getränke“-Areal angrenzendes Grundstück in Richtung Repelen. „Im Regionalplan ist dieser Bereich zwar als Wohnraum dargestellt, es gibt aber noch keinen entsprechenden Flächennutzungsplan“, sagt Martin Dabrock. „Ein solcher müsste erst aufgestellt werden.“

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