Krankenhaus in Moers Neues Lebensgefühl nach Bauch-Operation

Moers · Spezialisten des St.-Josef-Krankenhauses halfen einer jungen Frau, die an einer seltenen Krankheit litt.

 Raquel Serrano-Hernandez mit Marc-Alexander Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. 
  Foto: Ozwirk

Raquel Serrano-Hernandez mit Marc-Alexander Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Foto: Ozwirk

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Raquel Serrano-Hernandez kann wieder lachen: Die 22-Jährige litt seit ihrer Geburt an einer Duodenalatresie, einer angeborenen, seltenen Erkrankung, bei der der Zwölffingerdarm (Duodenum) nicht durchgäng ist, so dass Nahrung diesen Darmabschnitt nicht passieren kann. „Raquel kam in der 31. Schwangerschaftswoche als Frühchen während einer Kegeltour in Belgien zur Welt“, erzählt ihre Mutter. Dort wurde sie direkt operiert. 20 Jahre hat die Patientin mit ihrer Erkrankung gelebt. Erste, gravierende Probleme traten mit 16 auf.

„Wir sind von Arzt zu Arzt gegangen, doch niemand konnte wirklich helfen“, sagt Raquel Serrano-Hernandez. „Im vorletzten Jahr wurde es dann immer schlimmer. Ich konnte nichts mehr bei mir behalten. Alles habe ich sofort erbrochen, selbst Wasser konnte ich nicht bei mir behalten.“ 20 Kilo Gewichtsverlust waren die Konsequenz. Ostern 2022 wurde es dann immer schlimmer: „Mein Kreislauf hat versagt und ich bin umgekippt.“ So kam Raquel ins St.-Josef-Krankenhaus Moers, in die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „In der Zeitung hatte ich vom Bauchzentrum im St. Josef gelesen“, berichtet die Mutter, „und gehofft, dass man meiner Tochter hier helfen kann.“

Marc Alexander Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, diagnostizierte mittels einer Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel und stellte fest, dass die Verbindung zum Dünndarm im Laufe der Jahre eng geworden ist, sich eine Aussackung gebildet hat. „Wie bei einer Bypass-Operation haben wir ein Stück Dünndarm mit dem Magen verbunden und die Aussackung durch Nähte verkleinert“, beschreibt der promovierte Mediziner die Operation der jungen Patientin.

Nach dieser komplikationslosen Operation ist Raquel Serrano-Hernandez überglücklich: „Das Essen macht mir endlich wieder Spaß. Jetzt kann ich auch mal essen gehen, ohne die ständige Angst, dass ich mich danach sofort übergeben muss.“ Und ihre Mutter fügt hinzu: „Wir sind alle überglücklich!“ Eine weitere Operation oder Kontrolle ist nur notwendig, falls erneut Beschwerden auftreten sollten.

Das Bauchzentrum am St.-Josef- Krankenhaus nimmt Patienten mit Schmerzen im Bauchraum auf, bei denen eine klare Diagnose auf Anhieb nicht möglich ist. „Hier arbeiten wir noch enger mit der Klinik für Innere Medizin zusammen, um die individuelle Ursache der Beschwerden zu finden“, erklärt Renter. Die Bauchstation verfügt über sechs interdisziplinäre Bauchbetten mit modernstem Standard.

www.st-josef-moers.de

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