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Tempokontrollen in Moers Neuer Blitzer ist flexibel einsetzbar

Moers · Die Stadt testet einen Blitzcontainer, der je nach Bedarf an unterschiedlichen Stellen aufgestellt und auch nachts sowie über einen längeren Zeitraum blitzen kann. Damit reagiert sie auch auf Wünsche nach mehr Tempokontrollen.

 Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung richten das Blitzgerät „Anton“ am Einsatzort ein.

Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung richten das Blitzgerät „Anton“ am Einsatzort ein.

Foto: pst

(RP) Mitarbeiter der Stadt bringen Anton gerade zu seinem neuen Einsatzort. Dort muss er präzise ausgerichtet werden und erfüllt dann für einige Tage von diesem Platz aus seine Aufgabe, bevor es zu einem anderen Arbeitsplatz geht. Anton ist der neue Blitzer ohne Personal (BOP) beziehungsweise die Semi-Station der Stadt Moers. Mit dieser Anschaffung reagiert die Fachgruppe Straßenverkehrs-angelegenheiten auch auf die vermehrten Anfragen aus der Bevölkerung. „Der Hersteller tauft alle Semi-Stationen mit einem individuellen Namen“, erklärt Oliver Bärbeler lachend. Er ist Leiter der Fachgruppe und koordiniert die kommunalen Geschwindigkeitskontrollen.

„Die Geschwindigkeitsmessungen sind dreigeteilt. Zum einen gibt es die Kontrollen mit entsprechender Ahndung, dann haben wir die Radarmessungen der Verkehrsplaner und die Smiley-Displays, die sicherlich jedem Autofahrer schon begegnet sind“, erklärt Christiane Lauff, Fachdienstleiterin Straßen- und Verkehrsrecht. Im Zusammenspiel der drei Komponenten ist es das Ziel, dass sich möglichst viele Autofahrer an die Regeln halten. Dabei gelten aber auch für die Kontrollen bestimmte Bedingungen. So muss beispielsweise immer ein Mindestabstand zwischen Verkehrszeichen und Blitzer eingehalten werden. „Das wäre sonst Abzocke“, betont Christiane Lauff. „Ginge es ausschließlich ums Geld, dann würde die Stadt Moers haufenweise Semi-Stationen anschaffen. Die würden sich locker rechnen“, weiß Oliver Bärbeler aus der dreimonatigen Testphase des vergangenen Jahres. Aber im Fokus stehen ganz andere Dinge: die Akzeptanz der Menschen für die Geschwindigkeitskontrollen und die richtigen Impulse bei den Verkehrsteilnehmern zu setzen.

Hin und wieder beschweren sich Bürgerinnen und Bürger über Geschwindigkeitskontrollen. Oliver Bärbelers Haltung dazu ist eindeutig: „Wer eine Regel bricht, muss dafür auch geradestehen. Wer sich aufregt, ist meistens einer von genau denjenigen, die zu schnell fahren.“ Seine Kollegin nickt zustimmend und ergänzt: „Wir zwingen niemanden, zu schnell zu fahren“. Selbst Radfahrer sind manchmal schneller unterwegs als erlaubt. Allerdings gestaltet sich die Zustellung der Knöllchen bei ihnen schwierig.

Die einen beschweren sich über Geschwindigkeitskontrollen, die anderen fordern sie dagegen sogar ein. Die Anfragen aus Politik und Bürgerschaft nehmen zu. Um unter anderem den Nachfragen und neuen Vorgaben wie zum Beispiel nächtlichen Tempo-30-Zonen gerecht zu werden, müssen die Verkehrsüberwacher auch nachts und über einen längeren Zeitraum hinweg blitzen. Mit dem unbemannten Blitzcontainer Anton geht das jetzt.

 Auch Radfahrer sind manchmal zu schnell unterwegs, hier mit 42 km/h in der 30er-Zone.

Auch Radfahrer sind manchmal zu schnell unterwegs, hier mit 42 km/h in der 30er-Zone.

Foto: speedophot / pst

„Im Vergleich zu einem fest installierten Blitzer ist die Semi-Station mobil und flexibel – auch im Hinblick auf Baustellen“, begründet Oliver Bärbeler die geplante Anschaffung. Derzeit ist das Gerät noch gemietet. Der finale Kauf ist im Laufe des Jahres vorgesehen. Die Geschwindigkeitskontrollen erfolgen zwar immer nur stichprobenartig, aber ein Effekt ist trotzdem zu spüren. „Nach drei bis vier Tagen im Einsatz gehen die Zahlen der geblitzten Verkehrsteilnehmer in der Regel runter“, stellt Christiane Lauff zufrieden fest. Dann kann Anton wieder an einen neuen Einsatzort.

(RP)
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