Zählung der Wintervögel Piept’s bei Ihnen auch?

Moers · Noch bis Sonntag ruft der Naturschutzbund zur Zählung der Wintervögel auf. Ornithologe Harald Fielenbach gibt Tipps.

Ohne Blätter am Baum besonders gut sichtbar: das Rotkehlchen.

Ohne Blätter am Baum besonders gut sichtbar: das Rotkehlchen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Manche Vögel sind noch da – „und dazu noch ganz schön viele“, sagt Harald Fielenbach. Der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) in Moers ist gespannt auf die große Zählung der Wintervögel, die seit Freitag und noch bis Sonntag bereits zum zehnten Mal stattfindet.

Um bei der Zählung der Wintervögel mitzumachen, muss man sich eine Stunde Zeit nehmen. Fielenbach rät zu einem gemütlichem Platz am Fenster, das nach draußen in den eigenen Garten geht. Auch ein Fernglas sei hilfreich, um sehen zu können, um welchen Vogel es sich genau handelt. Wichtig: Die Aktion findet im sogenannten Siedlungsraum statt – also im Garten, auf dem Balkon, vor dem Fenster aus der eigenen Wohnung oder im Stadtpark.

Für die Eintragung der Sichtungen bietet der Nabu auch eine Zählhilfe zum Ausdrucken an, die über die Internetseite www.nabu.de auffindbar ist. Wer noch einen Anhaltspunkt sucht und sich nicht sicher ist, ob eine Kohl- oder doch eine Blaumeise am Futterhäuschen sitzt, dem rät Fielenbach dazu, sich ein Bestimmungsbuch zuzulegen. Einige Vorschläge stehen in der Infobox.

Im vergangenen Jahr wurde im Kreis Wesel am häufigsten – rund 3150 Mal – der Haussperling, also der Spatz, beobachtet. Gefolgt von der Kohlmeise (2555), der Blaumeise (1739) und der Amsel (1153). Auch im gesamtes Bundesland NRW war diese Rangfolge die gleiche. Im Kreis Wesel wurden 2019 insgesamt 71 verschiedene Vogelarten gesichtet – darunter auch seltene Arten wie die Gebirgsstelze, der Grauspecht oder der Steinkauz.

Wer ein Futterhäuschen besitzt, der sollte nicht lange auf Vogelbesuch warten müssen. Diejenigen, die sich noch gerne eines zulegen würden, sollten laut Fielenbach einige Dinge vorab beachten: „Das Futter muss immer trocken sein, sonst schimmelt es.“ Außerdem sollte die Plattform nicht für Katzen erreichbar sein – und wer den Besuch von Nagetieren vermeiden will, sollte ein hängendes Modell wählen.

Um auch insektenfressenden Vögeln eine Nahrungsquelle zu bieten, rät Fielenbach, im Garten beispielsweise Gemäuer oder Haufen mit totem Holz anzulegen, in deren Ritzen sich viele Insekten tummeln. Selbst wer nur einen Balkon habe, könne etwas tun und sich bewusst für eine insektenfreundliche Bepflanzung entscheiden. Ebenso sei die Anbringung eines Nistkastens möglich.

„Ich habe festgestellt, dass viele Moerser tierfreundlich sind“, sagt Fielenbach. Wenn jeder einen Teil beitrage, könne man so viel bewirken. Wer sich gerne in der Gruppe engagieren möchte, sei zum monatlichen Stammtisch eingeladen: jeden vierten Dienstag, 19.30 Uhr, im „SCI:Nachbarschaftshaus“.

Die Kohlmeise hat schwarzes Gefieder am Köpfchen.

Die Kohlmeise hat schwarzes Gefieder am Köpfchen.

Foto: Reiner Jacobs
Der Haussperling wird auch oft Spatz genannt.

Der Haussperling wird auch oft Spatz genannt.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte
Der Kleiber ist einer der selteneren Gäste.

Der Kleiber ist einer der selteneren Gäste.

Foto: Frank Derer
 Ein Buntspecht lässt sich am Futterhäuschen blicken.

Ein Buntspecht lässt sich am Futterhäuschen blicken.

Foto: Nabu
 Harald Fielenbach ist Vorsitzender beim Nabu in Moers. Sein Spezialgebiet sind Eulen und Fledermäuse.

Harald Fielenbach ist Vorsitzender beim Nabu in Moers. Sein Spezialgebiet sind Eulen und Fledermäuse.

Foto: Harald Fielenbach

Die Zählungen der Wintervögel vom 10. bis 12. Januar können online übermittelt werden. Oder per Post bis zum 20. Januar an folgende Adresse: Nabu, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin (Datum des Poststempels). Telefonisch werden die Daten am 11. und 12. Januar von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 1157115 entgegengenommen.

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