Moers Nachhilfe in Selbstvermarktung

Moers · Die Stadt Moers muss sich und ihre definitiv vorhandenen Stärken vermarkten. Die Welt sollte erfahren, dass es am Niederrhein eine tolle Einkaufsstadt mit Kultur und Geschichte gibt.

 Julia Hagenacker, verantwortliche Redakteurin der Lokalredaktion

Julia Hagenacker, verantwortliche Redakteurin der Lokalredaktion

Foto: tber/lber

Liebe Mitmoerser, ohne Netzwerk und mit Bescheidenheit geht’s nicht. Das weiß jeder, der irgendwann schon mal ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt hat und vorankommen will. Netzwerken heißt, in Kontakt kommen und bleiben – und zwar mit Menschen, Unternehmen, Strömungen und Branchen. Für Unternehmer ist das genauso wichtig wie für Kommunen. Heißt: Auch – oder gerade? – die Stadt Moers muss sich und ihre definitiv vorhandenen Stärken vermarkten. Die Welt sollte schließlich erfahren, dass es hier am Niederrhein eine wunderschöne, nicht zu kleine und nicht zu große Einkaufsstadt mit Kultur und Geschichte gibt. Dass vor allem MoersMarketing beim Verbreiten dieser guten Nachricht an finanzielle und personelle Grenzen stößt, ist bekannt. Deshalb kann es nur gut sein, dass Verwaltung und Politik in dieser Hinsicht Unterstützung von außen – von Unternehmern und Bürgern – bekommen. Die Wiederbelebung des Initiativkreises Moers ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Wichtig wäre, dass vor allem die Politik dieses Angebot als solches empfindet – und nicht als ungebetenes Einmischen.

Besonderen Handlungsbedarf in Sachen Werbung sieht der Initiativkreis nicht nur bei der Vermarktung des 100-Millionen-Euro-Großprojekts „Campus Moers“, sondern auch beim Thema Landesgartenschau. „Moers braucht dringend ein Handlungskonzept, damit die Stadt von dieser großen Chance für die Region profitieren kann“, sagt Gastronom und Initiativkreis-Vorstand Elmar Welling. „In Kamp-Lintfort gibt es zum allerersten Mal überhaupt kostenlose Ausstellungsflächen. Ich halte es für wichtig, dass sich die Stadt Moers dort mit einem Stand präsentiert.“

Zum Beispiel, sagt Welling, könnte auch das Schlosstheater diese Plattform für sich nutzen und Vorstellungen auf das Gartenschaugelände verlegen. Ich würde sagen: Gute Idee! Eine größere Chance, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was Moers hat, kommt so schnell nicht.

Damit der Plan aufgeht, müsste allerdings jemand das Heft in die Hand nehmen. Ein touristisches Konzept braucht einen gewissen Vorlauf, das hat auch das Bündnis für Moers (SPD, Grüne, Grafschafter) kurz vor der Sommerpause bereits angemahnt. Sollte die Verwaltung einen Plan in der Schublade haben, wäre es jetzt Zeit, diesen auszupacken.


julia.hagenacker@rheinische-
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