Moers Stadtfeste: Neuanfang mit Moers Marketing

Moers · Der zuletzt überforderte Werbering gibt die Organisation des Moerser Frühlings und des Moerser Herbsts ab. 

 Ein Bild vom Moerser Herbst 2017. Fast wäre er wegen organisatorischer Probleme ausgefallen.  Danach kam es zum großen „Knall“ innerhalb der Werbegemeinschaft.

Ein Bild vom Moerser Herbst 2017. Fast wäre er wegen organisatorischer Probleme ausgefallen.  Danach kam es zum großen „Knall“ innerhalb der Werbegemeinschaft.

Foto: Klaus Dieker

Immer wieder sprach Michael Birr, Chef der Moers Marketing, gestern von Verlässlichkeit. Beispiel: „Die Stadtfeste müssen wieder eine verlässliche Größe in Moers werden.“ Die Moers Marketing übernimmt die Organisation des Moerser Frühlings und des Moerser Herbstes vom Werbering. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, zu denen Bürgermeister Christoph Fleischhauer den Werbering, die Moers Marketing, den Handelsverband, Schausteller und die Immobilien-Standortgemeinschaft gebeten hatte. Anlass waren Querelen rund um die Stadtfeste 2017. Der damalige Werbering-Vorstand tat sich schwer mit der Organisation, es kam zu Streitigkeiten, Mitglieder traten aus, Vorsitzender Dirk Elfgen räumte seinen Stuhl. Die Zukunft der Stadtfeste stand auf der Kippe.

Nun bringt die Moers Marketing Ordnung ins Chaos. Es gehe um Planungssicherheit für die Einzelhändler, sagte Birr. Sie müssten verlässlich wissen, ob und wann ein Fest stattfindet, ob Sicherheitsauflagen erfüllt werden können, ob die Finanzierung steht. Der erste Moerser Herbst unter Regie der Moers Marketing steigt am 6. und 7. Oktober, der Etat (rund 20.000 Euro) sei gesichert, sagte Birr. Und was die notwendigen Genehmigungen angeht, ist die Moers Marketing geübt. Das sechsköpfige Team organisiert bereits die Moerser Kirmes, den Weihnachtsmarkt und viele andere Veranstaltungen. Auch bei den Stadtfesten holten die Organisatoren zuletzt das Fachwissen der Profis ein.

Er habe mit Sponsoren und Einzelhändlern gesprochen, sagte Birr. „Die Bereitschaft zur Kooperation ist groß.“ Weiterhin sollen sich Einzelhändler an der Finanzierung beteiligen. An der Zahlungsmoral haperte es zuletzt gewaltig. Birr ist aber zuversichtlich, dass sich dies zum Besseren wendet. „Kommunikation ist wichtig“, sagte er. Auch daran habe es bisher gemangelt. Die Moers Marketing habe zwar „den Hut auf“, wolle aber nichts „aufzwingen“. Die Stadtquartiere (Steinstraße, Neustraße, Altstadt-Dreieck und Kö/Homberger Straße) sollen ihre eigenen Ideen verwirklichen. Die Moers Marketing stelle ihnen dafür ein Budget zur Verfügung. Birr hofft auf Unterstützung seitens des Schaustellerverbands, des Werberings und der ISG. Am Dienstag will er sich mit deren Vertretern zusammensetzen. Auf ein Motto wolle er bei den Stadtfesten verzichten und kontinuierlich an der Qualität der Feste schrauben. „Trödelmarktstände billigster Art“ sollen der Vergangenheit angehören.

Werberingchef Ulrich Gies, der im März den Vorsitz übernahm, zeigte sich gestern im Gespräch mit unserer Redaktion verärgert. „Das ist eine einsame Entscheidung des Bürgermeisters“, sagte Gies.

„Er ist der Meinung, wir können das nicht.“ Gies hatte angekündigt, die Stadtfeste auf eine neue Basis zu stellen. „Ich habe einige Ideen im Köcher“, sagte er gestern. „Wenn ich meine Vorstellungen nicht umsetzen kann, wird der Werbering nicht dabeibleiben.“

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