Moers Moers leuchtet im Advent nur zum Teil

Moers · Mitte November wird die Homberger Straße weihnachtlich beleuchtet, während andere Straßenzüge im Advent dunkel bleiben. Es ist die Geschichte bürgerschaftlichen Engagements – und eines kleinen Vorweihnachtswunders.

 Dass Neu- und Steinstraße wohl nicht weihnachtlich beleuchtet sein werden, stimmt Michael Birr traurig.

Dass Neu- und Steinstraße wohl nicht weihnachtlich beleuchtet sein werden, stimmt Michael Birr traurig.

Foto: Dieker

Die Moerser Geschäftsleute der Homberger Straße machen vor, wie es in Bezug auf die Weihnachtsbeleuchtung gehen kann. Während große Teile der Innenstadt in der Adventszeit wohl dunkel bleiben werden, erstrahlt die Homberger Straße bis zum Hortenkreisel im Lichterglanz. Sponsoren und Privatleute machten die Anschaffung der neuen LED-Technik möglich.

Die Lichter gehen bei Glühwein am Montag, 18. November, 18 Uhr an. Dazu besorgt Corinna Wender vom Diebels Live ein kleines Bühnenprogramm, so die Planungen beim jüngsten Treffen der Geschäftsleute. Die Aktion hat viel Engagement und Herzblut gekostet: Die alte Beleuchtung, die vor mehr als drei Jahrzehnten Stadtteile von Essen erleuchtete, hat in Moers ihren Dienst getan. "Rund 65 Prozent der Geschäftsleute haben sich finanziell beteiligt", sagt Werner Peters, Sprecher der Interessengemeinschaft.

Während auf der Homberger Straße weihnachtliche Lichter angehen, bleiben andere auf der Neu- und Steinstraße aus – "wenn nicht noch ein Wunder passiert", sagt Thorsten Fischer, Vorsitzender der Moers AG, dem Zusammenschluss der Kaufleute. Das sei ein bundesweit trauriges Alleinstellungsmerkmal. Es sei bedauernswert, dass stark frequentierte Straßenzüge wie Neu- und Steinstraße zur Adventszeit ohne Weihnachtsbeleuchtung blieben. Ausnahme ist die Klosterstraße, die zum Weihnachtsmarkt führt, und das Altstadtdreieck. Dort war Uli Gies mit der Sammeldose unterwegs. "Wir sind sehr froh darüber", sagt Fischer. Mit den ansässigen Geschäftsleuten und Filialisten suche man den Kontakt. "Wir brauchen allerdings auch Menschen, die sich für ihr Quartier stark machen."

"Mich stimmt es traurig, dass uns die große Lösung nicht gelungen ist. Schade", sagt Michael Birr von Moers Marketing. Immerhin Anschaffungskosten von 200 000 Euro stehen im Raum. Zudem ist eine neue technische Ausstattung fällig. Birr: "Das Engagement der Homberger Straße ist nachahmenswert für die anderen Quartiere." Ein positives Zeichen, wie er meint, und dank Menschen wie Werner Peters möglich, "die Klinken geputzt haben, um der Homberger Straße Glanz zu geben."

Birr befürchtet, dass Moers an Image verlieren wird. "Die Auswirkungen sind bekannt. Ich bin auf die Reaktionen gespannt", sagt er.

Für Thorsten Fischer sind die Geschäftsleute der Homberger Straße auch ein bisschen Helden des Alltags, die bewiesen haben, dass sich gemeinsam viel schaffen lässt. Verständigt hat sich die Interessengemeinschaft darauf, erneut die Sammeldosen aufzustellen. Diesmal für die neue Beleuchtung von Neu- und Steinstraße. Birr: "Jeder Euro ist in der Sammeldose ein guter Euro. Allerdings werden wir 2014 keine neue Situation treffen. Es kann nur sein, dass alle gemeinsam daran arbeiten."

Kleine Wunder sind dennoch möglich, wie die Rheinische Post von Thorsten Fischer erfuhr. Michael Wittmann von Reisebüro Kios West am Königlichen Hof erklärte sich bereit, vor Ort die sechs Bäume zu beleuchten.

(RP)
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