Kreisjägerschaft warnt nach Zeitumstellung „Das Wild kennt keine Uhrzeit“
Kreis Wesel · Nach der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein, sagt die Kreisjägerschaft Wesel. Wie gefährlich Wildunfälle sind und was Autofahrer tun müssen, wenn es trotz aller Vorsicht doch zum Zusammenstoß kommt.
Unfälle zwischen Wild und Autofahrern führen zu rund 20 Verkehrstoten pro Jahr, viel Tierleid und Sachschäden im hohen dreistelligen Millionen-Bereich. Die Kreisjägerschaft Wesel warnt deshalb: „Kurz nach der Zeitumstellung sei besondere Vorsicht geboten, denn die Tiere kennen keine Uhrzeit und werden vom starken Verkehrsaufkommen oftmals überrascht.“
Schon in den letzten Wochen sei es vermehrt zu Wildunfällen im Kreis gekommen. „Die Morgen- und Abendstunden, zur Zeit des Berufsverkehrs, sind besonders gefährlich, wenn das Wild zwischen seinen Einständen im Wald und den Wiesen wechselt, um Futter zu suchen“, sagte Sebastian Falke, Presseobmann der Kreisjägerschaft. Autofahrer sollten daher besonders achtsam fahren. „Ein Reh von 20 Kilogramm hat bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h ein Auftreffgewicht von fast einer halben Tonne. So kann ein Unfall schnell tödliche Folgen für die Insassen haben.“
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Zusammenstoß, muss der Fahrer oder die Fahrerin die Polizei benachrichtigen. Dies gelte auch dann, wenn das Wild geflüchtet ist. Die Polizei werde dann den örtlichen Jäger informieren. Die Tiere erleiden bei einem Zusammenstoß Crash oft schwere innere Verletzungen. Um unnötige Qualen zu verhindern, veranlasst der zuständige Jäger eine sogenannte Nachsuche. „Dafür haben wir speziell ausgebildete Hunde, mit ihnen können wir auch ohne Spuren von Blut das verletzte Stück Wild finden,“ erklärte Falke .
Fahrzeugführer seien rechtlich verpflichtet, die Polizei zu verständigen. Wer dies in NRW nach einem Verkehrsunfall mit Paarhufern (dazu gehören Reh, Wildschwein, Mufflon und Hirsche) nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit.
