MOERS Ein Konzert für Blech, Orgel und Stimme

MOERS  · In der Dorfkirche Repelen erklang am Wochenende auch die frisch renovierte Orgel.

 Das Moerser Blechbläserquintett gestaltete das Konzert mit.

Das Moerser Blechbläserquintett gestaltete das Konzert mit.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

  Es waren gleich mehrere Ereignisse, die mit dem Konzert „Lasset die Orgel neu erklingen“ am Sonntag in der evangelischen Dorfkirche Repelen verbunden waren: Zum einen beginnt mit dem Vorabend zum ersten Sonntag nach dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) für das Christentum das neue Kirchenjahr, zum anderen war es zugleich der erste Advent; zum einen luden die Internationalen Blechbläsertage Moers zu ihrem traditionellen Konzert ein, zum anderen war es gleichzeitig auch das feierliche Erstkonzert auf der frisch renovierten Orgel. Und so gab es insgesamt zehn musikalisch Mitwirkende in der schönen Dorfkirche, die den eineinhalbstündigen Konzertabend stimmungsvoll gestalteten.

Mit dem Moerser Blechbläserquintett, einst gegründet von seinem heutigen Leiter Dirk Wittfeld, war ein sowohl heimischer als auch zuweilen überregional agierender Klangkörper dabei, der mit der „Prozession der Noblen“ von Nikolai Rimsky-Korsakow das Konzert eröffnete und mit der „Ankunft der Königin von Saba“ von Georg Friedrich Händel es zugleich auch beendete. Besonders gut beim Publikum, das der Kirche ein ausverkauftes Haus bescherte, kamen für Blechbläser arrangierte Weihnachtslieder an, ob „Christmas Crackers“ von John Iveson oder das „Deutsche Weihnachtslieder Medley“ von Ingo Luis.

Am modernisierten Orgelspieltisch saß kein geringerer als der bekannte englische Komponist, Dirigent und Organist Stephen Harrap. Nicht nur international feiert dieser große Erfolge, sondern seine Vita verweist auch auf renommierte Arbeiten in ganz Deutschland. Beim Choralvorspiel „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Johann Sebastian Bach konnte er sein ganzes Können unter Beweis stellen und die Orgel ihren neuen zauberhaften Klang verbreiten. „Die Orgel ist zwar die alte geblieben, aber sie klingt ganz anders“, wusste Pfarrer Uwe-Jens Bratkus-Fünderich bereits eingangs zu berichten. Auch wenn der Spieltisch mit hochmodernster Elektronik ausgestattet ist, Herrap spielte ohne sie. Und so konnte er der Orgel bei der „Suite Gothique“ von Léon Boellmann wunderbar klare sanfte wie dynamische Töne entlocken.

Klare Klänge ihrer Stimme entlockte auch die Kölner Sopranistin Judith Hoffmann, ob beim „Alleluja“ aus „Exsultate, jubilate“ von Wolfgang Amadeus Mozart oder bei den beiden Georg Friedrich Händel-Titeln „Let the Bright Seraphim Shine“ und „Eternal Source of Light Devine“. Einzig das dreiköpfige Vocal-Ensemble „Hiller Stimmen“ aus Minden mit ihren im Halbplayback vorgetragenen Liedern erreichten im Gegensatz zu Blech, Orgel und Stimme ein musikalisch nicht ebenbürtiges künstlerisches Niveau.

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