Sozialdemokraten in Moers trauern Kommunalpolitiker Hartmut Hohmann gestorben

Moers · Für die Moerser SPD war Hohmann lange Jahre und bis zuletzt Vorsitzender im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt.

 Die SPD trauert um Ratsherr Hartmut Hohmann.

Die SPD trauert um Ratsherr Hartmut Hohmann.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Kommunalpolitiker Hartmut Hohmann ist tot. Das hat seine Partei, die SPD, am Montagvormittag mitgeteilt. „Mit großer Bestürzung haben die Moerser Sozialdemokraten erfahren, dass Hartmut Hohmann am Sonntagabend gestorben ist“, heißt es in einer Presseerklärung. „Wir wussten alle, dass Hartmut erkrankt war, aber er hat sich nicht unterkriegen lassen, erst am 14. September hat er noch die Moerser Bürgerinnen und Bürger über den Kastellplatz geführt, um ihnen vorzustellen, wie die Moerser Sozialdemokraten, wie vor allen er sich einen lebendigen Kastellplatz im Herzen unserer Stadt vorstellt“, sagt Fraktionschef Atilla Cikoglu. „Ich bin einfach fassungslos. Wir denken in Dankbarkeit an unseren Hartmut und in tief empfundener Anteilnahmen an seine Frau Monika, an seine Söhne, an die Familie.“

Für die Moerser SPD war Hohmann lange Jahre und bis zuletzt Vorsitzender im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt; er saß im Hauptausschuss, im Ausschuss für Bürgeranträge, im Gestaltungsbeirat und er war stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Wohnungsbau – unter anderem. Sein Wahlbezirk war Meerbeck-Ost. 2011 verlieh Moers dem gelernten Soziologen mit der Zusatzausbildung Raumplanung den Ehrenring der Stadt.

Wie kein anderer in der SPD-Fraktion habe Hartmut Hohmann auch ein Stück lokale Zeitgeschichte verkörpert, betonen die Genossen. So war der gebürtige Moerser vor mehr als 50 Jahren Mitbegründer der Kulturkneipe „Die Röhre“, als diese das revolutionäre Zentrum einer aufgebrachten, aufgeregten und engagierten Jugend in Moers war. Hohmann hat das Internationale Zentrum in Meerbeck und das Meerbecker Fest der Kulturen gegen viele Widerstände mit auf den Weg gebracht.

„Er war Vorreiter und immer ganz dicht bei den Menschen, die Hilfe brauchten – auch bei der ersten Flüchtlingswelle, die Moers Ende der 1990er Jahre, im Zuge der Balkankriege, erreichte“, schreiben seine Parteikollegen. „Das war auch 2015 wieder so, als er sich gerade als Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus dem aktiven Berufsleben verabschiedet hatte.“ Wie kein anderer habe der 69-Jährige den Satz „Moers ist bunt, nicht braun!“ gelebt. Hohmann reiße eine Lücke, die nur sehr schwer zu schließen sei.

„Wir verneigen uns in Dankbarkeit und ja, auch in Ehrfurcht, vor der Lebensleistung eines Mannes, der immer auch in richtigen Momenten störrisch, unbequem, aber immer authentisch war“, sagt Parteichef Harald Hüskes. „Er wird uns fehlen!“

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