Religion in Moers Kirchengemeinden wollen 2021 fusionieren

Moers · Schwafheim, Kapellen und Moers schließen sich zur größten Gemeinde im Kirchenkreis zusammen. Im Juni fällt der formelle Beschluss. Vorher werden noch einmal die Gemeinden informiert.

 Pfarrer Claus Brandis berichtete in einer Gemeindeversammlung in der Dorfkirche Schwafheim über die anstehende Fusion.

Pfarrer Claus Brandis berichtete in einer Gemeindeversammlung in der Dorfkirche Schwafheim über die anstehende Fusion.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Die Gespräche zur Fusion der evangelischen Kirchengemeinden Moers, Kapellen und Schwafheim sind in einer entscheidenden Phase. Im Juni soll der formelle Beschluss erfolgen, die Fusion selbst ist zum Jahreswechsel 2020/21 angepeilt. Vorher werden die Gemeindemitglieder informiert. In Schwafheim tat dies jetzt Pfarrer Claus Brandis bei einer Versammlung.

„Moers, Kapellen und Schwafheim sind immer stolz gewesen, eigene Gemeinden sein zu können“, berichtete Brandis. „Doch perspektivisch müssen sie ihre Eigenständigkeit aufgeben, auch wenn das schwerfällt und zu Reibungen führen wird. Deshalb haben die Gemeinden vor sechs Jahren Gespräche über eine Zusammenarbeit aufgenommen.“ War anfangs auch eine Kooperation in Betracht gezogen worden, so habe sich in der gebildeten Steuerungsgruppe die Meinung durchgesetzt, dass eine Fusion der Gemeinden besser wäre. Eine Kommission solle bis zum ersten Advent 2019 eine Satzung der neuen Gemeinde ausarbeiten.

Schwafheim ist mit 2400 Mitgliedern die kleinste der drei Gemeinden, gegenüber Kapellen mit knapp 4000 und Moers mit 6200 Mitgliedern. Die Zahlen sind, wie überall, rückläufig. Das Presbyterium der fusionierten Gemeinde soll mit jeweils fünf Vertretern paritätisch besetzt sein, erläuterte Claus Brandis. Die voraussichtlich gut 12.000 Mitglieder der fusionierten Gemeinde sollen das Presbyterium im Frühjahr 2021 wählen, also ein Jahr später als die anderen Gläubigen im evangelischen Kirchenkreis Moers. Vorübergehend werde eine Steuerungsgruppe die fusionierte Gemeinde leiten, deren erste Aufgabe es sein solle, Wahlen für neue Presbyterium zu organisieren.

Brandis hält die Fusion für alternativlos. „Wenn wir allein bleiben würden, hätten wir keine Perspektiven“, sagte er. Gerade beginne bei Pfarrern eine Pensionierungswelle, während nur wenige junge Pfarrer von den Hochschulen nachrückten. Er selbst werde in zwei Jahren in den Ruhestand gehen. Brandis’ Stelle wird voraussichtlich nicht neu besetzt, so dass die neue Gemeinde über insgesamt vier Pfarrstellen verfügen wird (jetzt sind es fünf in den drei Gemeinden).

Alle Kirchen sollen Gottesdienst-Orte bleiben, sagte Pfarrer Torsten Maes von der evangelischen Gemeinde Moers gegenüber unserer Zeitung. Wie die Gottesdienste, aber zum Beispiel die gemeinsame Jugend- und Konfirmandenarbeit organisiert werden, werde in den kommenden anderthalb Jahren vereinbart.

Die neue Gemeinde wird auch einen neuen Internetauftritt erhalten. Und vor allem einen neuen Namen. Wie der lauten wird, stehe noch nicht fest. Beim Personal, etwa in den Kindergärten der Gemeinden, seien keine Streichungen geplant. „Es wird Übernahmegarantien geben“, kündigte Pfarrer Brandis an.

Auch evangelische Gemeinden im Moerser Norden treten durch eine Fusion dem großen Mitgliederschwund entgegen. Wie berichtet werden die Gemeinden Eick, Meerbeck, Repelen und Utfort bereits ab 1. Januar 2020 Bezirke der neuen Großgemeinde Rheinkamp sein.

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