Dsa Ende vom Bergbau auch in Moers Kerzenkonzert zum Abschied vom Pütt

MOERS · In der Fördermaschinenhalle von Schacht IV sagt Moers offiziell dem Bergbau ade.

 Ein Bergmann hält eine Grubenlampe. Zum Ende des deutschen Steinkohlebergbaus im Dezember verabschieden auch die Moerser die Arbeit  der Kumpel.

Ein Bergmann hält eine Grubenlampe. Zum Ende des deutschen Steinkohlebergbaus im Dezember verabschieden auch die Moerser die Arbeit  der Kumpel.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Offiziell endet am 21. Dezember die Ära des deutschen Steinkohlebergbaus. Während Bundespräsident Frank-Peter Steinmeier bei einer Feier auf Prosper-Haniel in Bottrop offiziell das Ende einläutet, feiern Moerser Kumpel am selben Abend in der Fördermaschinenhalle von Schacht IV. Neben einem Kerzenkonzert, das der Knappenchor Rheinland gibt, geht ein Dokumentarfilm der Frage „Was wird bleiben?“ nach. Die Vereine „100 Jahre Kolonie Meerbeck“ und der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein (GMGV) sind die Gastgeber. Im Dokumentarfilm gehen die Filmemacher Frederik Göke und Andrei Turcan auf Spurensuche. Vier Porträts erlebt der Zuschauer von Menschen, die ganz dicht zum Bergbau standen. „Hansi“ Bongers, Helmut Ey, Jörg Filges und Monika Klömpkes erzählen von ihren Arbeitsplätzen Über- und Untertage, von der Zeit, als nach dem Krieg rauchende Schornsteine als Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung um die Welt gingen.

„Es wird eindrucksvoll sein“, sagen Frank Heinrich vom Museums- und Geschichtsverein und Frank Liebert vom Verein Kolonie Meerbeck. „Wir wollen dazu 100 Jahre Bergbau zum Klingen bringen.“ Um 19 Uhr werden die Bergleute vom Knappenchor Rheinland bei Kerzenschein ein Konzert anstimmen, das an die Bergmannstraditionen erinnert. „Ich freue mich, dass der Bergmann soviel Anerkennung und Würdigung erfährt“, sagt Peter Noruschat vom Chorvorstand. „Ich hoffe, dass die Politik die Werte der Bergleute vor Ort und darüber hinaus zu konservieren weiß“, sagt Nuroschat mit Bezug zum Film. „Der Strukturwandel hat gerade erst angefangen und muss mit starker Politik beendet werden.“

Zu den Werten, die generell untrennbar mit Bergleuten verbunden werden, gehören ein Gemeinschaftsgefühl, eine Identifikation mit der Arbeit, dem Bergbau und dem Arbeitsort. Frank Liebert: „Für unsere Stadtteile Meerbeck und Hochstraß geht offiziell eine Ära zu Ende. Diese Veranstaltung ist ein absolutes Muss. Sie wird wehmütig und emotional werden.“

Das Kerzenkonzert beginnt um 19 Uhr. Nach dem Film singt erneut der Knappenchor. Da die Fördermaschinenhalle, Zechenstraße 50, nicht beheizt ist, empfiehlt sich warme Kleidung, insbesondere wärmendes Schuhwerk. Der Eintritt ist frei.

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