Kind übernimmt „Kommando“ über Polizeiwache Dreijähriger Ausreißer nachts allein in Moers gefunden
Moers · Ein drei Jahre altes Kind ist am frühen Sonntagmorgen von Beamten in Moers aufgegriffen worden. Der Junge erkundete neugierig die Polizeiwache.
In der Nacht zum Sonntag (2. Januar) erreichte die Polizei im Kreis Wesel gegen 2.50 Uhr ein Notruf: Ein kleiner Junge hielt sich im Bereich eines Supermarkts im Moerser Stadtteil Schwafheim auf. Der auf drei Jahre geschätzte Junge konnte den Beamten zufolge allerdings keinen Namen oder sonstige sachdienliche Hinweise zu seinem Wohnort oder dem Grund für seinen „nächtlichen Ausflug“ nennen. Deshalb nahmen die Beamten den Jungen im Streifenwagen mit auf das Polizeirevier in Moers.
Dort übernahm das Kind das „Kommando“ über die Polizeiwache, wie die Polizei augenzwinkernd in einer Pressemitteilung schreibt. Demnach ist der Junge – wie von den Beamten ungefähr geschätzt – dreieinhalb Jahre alt.
Trotz der Uhrzeit sei der Dreijährige „hellwach und aufgeweckt“ gewesen und habe die Herzen der Beamtinnen und Beamten schnell gewonnen, heißt es weiter. Der mit Schlafanzug, Jacke und roten Spiderman-Schuhen bekleidete Junge war demnach sehr an der Technik auf der Polizeiwache und den allgemeinen Abläufen interessiert.
Das Abenteuer des Kindes endete nach rund zweieinhalb Stunden um 5.20 Uhr, als seine Mutter ihn abholte. Wie eine Sprecherin der Kreispolizei Wesel am Sonntagvormittag auf Anfrage mitteilte, war der Junge über Nacht bei einer Freundin der Mutter untergebracht. Dort sei er offensichtlich nachts ausgebüxt und anschließend durch die Gegend gelaufen.
Dass es so lange gedauert habe, bis die Mutter benachrichtigt werden konnte, begründet die Polizeisprecherin damit, dass es schwierig gewesen sei, Informationen vom Kind zu erhalten. Es habe lange gedauert, bis der Junge seinen Namen und Angaben zum Wohnort gemacht habe.
In der Zeit auf dem Revier scheint der Dreijährige jedoch gut beschäftigt gewesen zu sein: Laut Polizei blieb eine „Vielzahl von gemalten Bildern des jungen Künstlers“ zurück.
