Soziales in Moers Immer mehr Mitglieder im Sozialverband
Moers · Beim VdK Niederrhein steht jetzt der kleine Kreisverbandstag an.
Ob man um seine Erwerbsminderungsrente streitet oder um einen Pflegesatz, wer Rechtsunterstützung für seine Anliegen benötigt, kann bei dem Sozialverband VdK oft auf Unterstützung hoffen. Über 1,1 Millionen Euro erstritt der VdK Niederrhein für seine Mitglieder allein im Jahr 2018. Dass immer mehr Menschen die Hilfe des Verbandes suchen und die sozialen Systeme unter immer größerem Veränderungsdruck stehen, machte der Vorstand des Kreisverbandes im Vorfeld des kleinen Verbandstages deutlich. Denn aktuell hat der VdK Niederrhein 27.770 Mitglieder vor fünf Jahren waren es 27.702. Allein im vergangenen Jahr konnte der Verband einen Zuwachs von 5,5 Prozent an Mitgliedern verzeichnen – insbesondere in der Gruppe von 46 bis 65 Jahren. Und auch in diesem Jahr reißt die Welle nicht ab: 905 neue Mitglieder sind dabei, 2018 waren es insgesamt 3324 Neuzugänge.
Der Altersdurchschnitt liegt bei 61 Jahren. Die Mitglieder werden jünger, unterstrich Kreisgeschäftsführerin Svenja Weuster – und das besonders bei den 46- bis 65-Jährigen. „Das sind die Mitglieder, die zu uns kommen und Rechtsverfahren haben. Die, die vor ihrer Altersrente stehen oder wo das Erwerbsleben aus irgendwelchen Gründen vorher abbricht.“ Ein Indikator seien die rund 10.000 Sprechstundenkontakte, die das fünfzehnköpfige Team in den Beratungsstellen leisteten. „Wir sind ein Sozialbarometer“, meinte der Kreisverbandsvorsitzende des VdK, Horst Vöge.
Häufig ist Erwerbsminderungsrente das Thema. Im Gegensatz zu früher ginge es weniger um körperliche als um psychische Erkrankungen: „Die Verdichtung der Arbeitsverhältnisse führt dazu. Die Menschen kommen damit nicht mehr klar, scheiden früher aus und beantragen ihre Rente dann schon teilweise mit 47, 48 Jahren.“ Vöge warnt angesichts der deutlich gestiegenen prekären Beschäftigungsverhältnisse vor der Gefahr, dass „die Altersamut verstärkt auf uns zukommen“ wird.