Angriff mit abgebrochenem Flaschenhals Für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis

Moers · Zweimal war ein Mann am Moerser Bahnhof mit einem abgebrochenen Flaschenhals auf andere losgegangen. Beide Opfer erlitten schwere Schnittverletzungen. Jetzt muss der Täter in Haft. Vor Gericht zeigte er sich reuig.

 Der Tatort: Bahnhofsvorplatz in Moers.

Der Tatort: Bahnhofsvorplatz in Moers.

Foto: Julia Hagenacker

Zwei Jahre und neun Monate Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen, so lautete am Donnerstag das Urteil gegen einen 26-Jährigen, der am 29. Mai und am 8. Juli 2020 Kostenpflichtiger Inhalt am Moerser Bahnhof nach reichlich Alkoholgenuss zwei Männern im Streit schwere Schnittverletzungen am Hals und über dem Auge zugefügt hatte. Die Tatwaffe war in beiden Fällen der Flaschenhals einer zuvor zerbrochenen Wodkaflasche. Beide Opfer, ein 21 Jahre und ein 50 Jahre alter Mann, beide aus Moers, mussten nach den ihnen zugefügten Schnittverletzungen im Krankenhaus notversorgt werden, die Wunden wurden mit mehreren Stichen genäht.

Die auswärtige Strafkammer des Landegerichts Kleve unter Vorsitz von Richter Johannes Huismann ordnete außerdem die Unterbringung des Angeklagten in einer Entziehungsanstalt an.

Der aus Guinea stammende Mann, der mit 18 Jahren nach Deutschland geflüchtet ist und sich seither schon mehrfach wegen Körperverletzung, Schwarzfahrens, Erschleichen von Leistungen, Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und unerlaubtem Handel mit Betäubungsmitteln vor verschiedenen Gerichten verantworten musste, hatte im Prozess eingeräumt, mit den beiden Männern in Streit geraten zu sein und zugeschlagen zu haben. Dass er sie mit einer zerbrochenen Flasche verletzt haben soll, daran konnte er sich vor Gericht zunächst nicht erinnern. Die Opfer dagegen schon, die im Zeugenstand glaubhaft geschildert hatten, was sich an den besagten Tagen des vergangenen Jahres spätabends am Moerser Bahnhof zugetragen hatte.

„Ich bitte um Entschuldigung für das, was ich getan habe“, hatte der Angeklagte zugegeben und schließlich eingeräumt, er könne zumindest beim ersten Opfer nicht ausschließen, dass er ihn am Hals verletzt habe. Und vielleicht habe er auch die Flasche kaputt gehauen und sei damit hinter dem zweiten Opfer hergelaufen. So genau wisse er das aber nicht mehr, er habe viel getrunken an den Abenden, auch Kokain geraucht.

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