Kultur in Moers Chor lässt Trost und Freude klingen

Moers/Duisburg · Der Grafschafter Konzertchor will sein Publikum nach langer Pause wieder mit einem schönen weihnachtlichen Konzert erfreuen. Gemeinsam mit Sängerinnen und Sängern der Friedenskirche aus Duisburg-Hamborn probt er das Weihnachtsoratoirum von Bach.

 Grafschafter Konzertchor und Hamborner Chor trafen sich zur gemeinsamen Probe.

Grafschafter Konzertchor und Hamborner Chor trafen sich zur gemeinsamen Probe.

Foto: Norbert Prümen

„Endlich wieder singen!“ Nach einer mehr als anderthalbjährigen Corona bedingten Pause dürfen sich die Freunde des Grafschafter Konzertchores in diesem Jahr wieder auf ein Konzert freuen. Verstärkt durch den Chor der Duisburg-Hamborner Friedenskirche präsentieren die Grafschafter Sängerinnen und Sänger am dritten Adventssamstag in der katholischen Kirche St. Martinus in Moers-Repelen das Weihnachtsoratorium BWV 248 Teil I-III von Johann Sebastian Bach.

Am 17. November trafen sie sich unter ihrem neuen Leiter Peter Stockschläder – er leitet den Chor seit Mitte des Jahres – zu ihrer dritten gemeinsamen Probe im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Duisburg-Hochheide. Das gemeinschaftliche Weihnachtsprojekt lag nahe. Peter Stockschläder leitet seit 2016 auch den Hamborner Chor. „Für das Bach’sche Oratorium haben wir uns entschieden, weil wir es schon einmal vor drei Jahren gesungen haben, und die Hamborner es ebenfalls von ihren Proben für ein Adventskonzert im letzten Jahr her kannten“, erklärte der Vorsitzende des Grafschafter Konzertchors Rainer van Lück. „Nach einer so langen gesanglichen Zwangspause ist es schwierig, mit einem ganz neuen Projekt zu beginnen, zumal wir ja auch nicht mehr viel Zeit hatten.“

Außerdem könne das Konzert auf diese Weise gleich zweimal gegeben werden, und zwar einmal am 11. Dezember in Moers und gleich einen Tag später am 12. Dezember in der Hamborner Friedenskirche: „Das ist für beide Chöre eine wunderbare Sache.“ „Ja das stimmt“, bestätigte Peter Stockschläder. „Ich sehe die Zukunft der Chöre sowieso in gemeinsamen Netzwerken.“

Die gemeinsame Hamborn-Grafschafter Chorprobe funktionierte auf jeden Fall schon ganz hervorragend. „Ich mache jetzt etwas Ungewöhnliches“, hatte Chorleiter Stockschläder gleich zu Beginn erklärt. „Bitte setzen Sie sich mal ganz durcheinander! Also nicht wie bisher nach Stimmlagen nebeneinander. Sie können dabei gerne ein bisschen mehr Abstand zu ihrem Nachbarn halten.“ So neu aufgestellt, nahm er sich mit den Sängerinnen und Sängern anschließend die gesangliche Arbeit an dem Bach’schen Oratoriumschoral „Brich an, o schönes Morgenlicht…“ vor. „Das ist kein normales Morgenlicht, sondern ein weihnachtliches. Denken Sie bitte daran, das deutlich zu machen! Also nochmal!“ Diesmal war er zufrieden.

Bei der folgenden Stelle „… dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein…“ fand er diesmal: „Die Freude ist angekommen, aber der Trost war mir noch etwas zu verhalten.“ Auch das klappte im zweiten Anlauf besser. „Und? War das jetzt ein Problem in einer anderen Nachbarschaft zu singen?“, frage er zum Schluss? „Nein.“ Die meisten schüttelten die Köpfe.

Dem folgten an diesem Abend noch gut weitere 90 Minuten hoch konzentrierter Probenarbeit. Umso trauriger wäre es, wenn das geplante Konzert auch in diesem Jahr wieder dem Corona-Virus zum Opfer fallen würde.

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