Kritik an Neugestaltung in Moers GMGV bietet Baumspenden für das Schlossumfeld an

Moers · Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein ist mit der Grünplanung für das neu gestaltetet Schlossumfeld unzufrieden und hat einen Antrag an der Rat gestellt. Was der Verein der Stadt Moers anbietet.

 Das Moerser Schloss aus der Luft.

Das Moerser Schloss aus der Luft.

Foto: Stadt Moers

Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein (GMGV) hat sich mit einer Anregung zur Gestaltung des Schlossumfelds – und einer damit verbundenen Bitte, wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit zeitnah zu entscheiden – an den Moerser Stadtrat gewandt. Konkret geht es um das Angebot einer Spende.

„Die Arbeiten zur Neugestaltung des Schlossumfeldes nähern sich dem Ende, und es drängt sich die Frage auf, ob und welche Maßnahmen zur dauerhaften Verbesserung des Erscheinungsbildes des sich darbietenden monotonen und dem der Bedeutung des Ortes für Moers nicht mehr angemessenen Zustandes ergriffen werden können“, heißt es in der Begründung zum Antrag nach Paragraf 24 Gemeindeordnung (GO) NRW.

Der GMGV bietet der Stadt Moers die Spende eines von der Stadt auszuwählenden, klimaresilenten Baumes entsprechend dem Alter und der Größe der um die neu angelegte Fläche gepflanzten Bäume im Bereich der gefällten Rosskastanie einschließlich seiner Einpflanzung in eine von der Stadt vorbereiteten Pflanzstelle an.

„Die Rosskastanie, deren Erhalt wohl aus Gründen der auflockernden Gestaltung wie auch als Schattenspender zur Recht fest geplant war, wurde nach Angabe des Technischen Dezernates nach Astbruch infolge Sturmes wegen nicht mehr ausreichender Standfestigkeit gefällt“, schreiben die Antragsteller.  Noch in der Kulturausschusssitzung im September 2019, heißt es weiter, habe die Verwaltung angekündigt, dass in einer Entfernung von circa acht Metern ein neuer Baum gepflanzt wird und es eine zweite Neupflanzung auf dem Platz geben soll. Beides sei bis heute nicht umgesetzt.

„Gestalterisch bedeutet die angeregte Annahme der Spende sicher langfristig eine Aufwertung des jetzt vorhandenen Zustandes und eine Annäherung an den – zumindest ursprünglichen – Willen des Rates und der befassten Ausschüsse, an dieser Stelle einen Baum zu erhalten“, sagt der GMGV. 

Darüber hinaus regt der Verein an, auch an der Westseite der neu gepflasterten und asphaltierten Fläche nördlich des Pulverhauses neue Bäume zu pflanzen. Angesichts der Tatsache, dass im und um das neu mit Asphalt, Betonpflaster und sogenanntem Schotterrasen versiegelte Gebiet teils alte Bäume weichen mussten, und im Freizeitpark mit einer weiteren Veranstaltungsfläche auf dem Areal des Sees städtischer Boden auf Dauer versiegeln werde, hätte ein solcher ökologischer Beitrag zumindest Signalwirkung, sagen die Antragsteller. Und weiter: Sollten städtischerseits dafür keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, würde sich der GMGV für eine bürgerschaftlich getragene Baumspendenaktion einsetzen oder notfalls einen eigenen Kostenbeitrag leisten.

Mit Sorge, heißt es, verfolge der Verein schließlich auch das Schicksal der Rosskastanien entlang der Kleinen Allee. Im nördlichen Bereich seien bereits vor geraumer Zeit Kastanien entfernt worden, ohne dass es bisher Neuanpflanzungen gegeben habe. Der GMGV regt deshalb eine zeitnahe Nachpflanzung an, um „die schöne Einfassung zur Ostseite des Kastellplatzes hierdurch zu erhalten und zugleich einen Sichtschutz auf die bestehende und künftige Bebauung zu gewährleisten“.

Bei aller Kritik: Als gelungen bezeichnen die Mitglieder des Museums- und Geschichtsvereins die dauernde Sichtbarmachung eines Teils der Bodenfunde zwischen katholischer Kirche und Terheydenhaus wie auch die Wiederverwendung des alten Kopfsteinpflasters in Form eines um den westlichen Schlossbaukörper gelegten breiten Bandes. Letzteres entspriche dem Einsatz eines stilgerechten Materials und dürfe aus Sicht des GMGV als gelungen bezeichnet werden, heißt es.

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