Enni stellt neue Kalkulation für Moers vor Friedhofs- und Abwassergebühren sollen steigen

Moers · Die Enni muss eigene Kosten decken, hieß es am Dienstag im Verwaltungsrat. Im Dezember entscheidet der Rat der Stadt. Neuer Kreislaufwirtschaftshof am Jostenhof soll im Frühjahr 2023 in Betrieb gehen.

 Die Kosten für Grabnutzungsrechte bleiben unverändert, bei den Pflege-, Grabbereitungs- und Benutzungsgebühren gibt es Erhöhungen.

Die Kosten für Grabnutzungsrechte bleiben unverändert, bei den Pflege-, Grabbereitungs- und Benutzungsgebühren gibt es Erhöhungen.

Foto: Dieker Klaus/Dieker, Klaus (kdi)

Ein Anstieg der Friedhofs- und Abwassergebühren kommt auf die Moerser zu. Florian Moritz vom Beratungsunternehmen Rödl & Partner stellte am Dienstag im Enni-Verwaltungsausschuss die aktuellen Kalkulationen vor. Sie werden im Dezember Basis für die Entscheidung des Stadtrates sein. Wie in allen Gebührenbereichen bilde die Enni ausschließlich die eigene Kostensituation ab. Bei der Abwasserentsorgung wirkten dabei vor allem die Investitionen zur Erneuerung des Kanalnetzes.

Das Plus falle für den mit 200 Kubikmetern Schmutzwasser und einer versiegelten Fläche von 130 Quadratmetern als Berechnungsgrundlage für das Niederschlagswasser veranlagten Musterfall mit jährlich 4,50 Euro moderat aus. „Im Durchschnitt der beiden Jahre entspricht dies gerade einmal ein Prozent.“

Im Friedhofswesen werden die Grabnutzungsrechte als Hauptkostenbestanteil bis 2023 unverändert bleiben. Bei den Pflegepauschalen, den Grabbereitungs- und den Benutzungsgebühren, etwa für die Trauerhallen, gibt es entsprechend der Kostenentwicklung aber ein Plus. Das wirkt beim Wahlgrab als der in Moers am häufigsten genutzten Grabart einmalig mit 128 Euro. Die Urnenbestattungen kosten dann 104 Euro mehr als bisher.

Trotz anhaltend hoher Investitionen in die Sanierung der maroden Infrastruktur bewege sich das Plus bei den Abwasser- und den Friedhofsgebühren unterhalb der aktuellen Inflationsrate, sagte der Vorstandsvorsitzende der Enni Stadt & Service Niederrhein, Stefan Krämer, bei der Sitzung, die erstmal in der neuen Enni-Verwaltung am Jostenhof stattfand.

Lutz Hormes berichtete über die Sanierung des Dachs der Enni-Eventhalle und den Bau eines neuen Kreislaufwirtschaftshofes am Jostenhof. Gemäß Zeitplan sei die Sanierung des undichten Daches der Halle abgeschlossen. Die Veranstaltungsstätte hat auf 3900 Quadratmetern eine zweite Dachhaut aus gefalzten Aluminiumblechen erhalten, was gleichzeitig zur besseren Wärmedämmung und Reduzierung der Geräuschemissionen bei Veranstaltungen beitrage.

Auch bei den Planungen zum Bau neuen Kreislaufwirtschaftshofes laufe es gut. Die Unterlagen für den Bauantrag, den die Stadt und die Bezirksregierung genehmigen müssen, seien erstellt. Parallel habe Enni mit einem Fachanwalt die Unterlagen für das notwendige europaweite Ausschreibungsverfahren erstellt, über das das Unternehmen ab dem Frühjahr nach einem Generalunternehmer suche. „Auch dieses Projekt wollen wir weitgehend aus einer Hand umsetzen lassen. Damit haben wir mehrfach, zuletzt am neuen Verwaltungsgebäude, beste Erfahrungen gemacht.“

Im August 2022 sollen die Bauarbeiten starten, ab Frühjahr 2023 sollen Bürgerinnen und Bürger auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern bequemer als heute Abfälle entsorgen können. Ob es bei den aktuell veranschlagten Baukosten von rund 8,3 Millionen Euro bleibt, konnte Hormes noch nicht bestätigen. „Hier bereiten uns die derzeit weltweit enorm steigenden Materialkosten Kopfzerbrechen.“

(RP)
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