Moers Moers Festival: umsonst und draußen

Moers · Auch ohne Ticket können Besucher an Pfingsten am Solimare gute Musik hören: Das Festivalteam um den neuen Leiter Tim Isfort hat ein Open-Air-Programm für die Außenbühne im Festivaldorf zusammengestellt.

 Die Draußen-Konzerte im Festivaldorf bringen die unterschiedlichsten Musikstile zu Gehör. Das Trio "knu" bringt freie Improvisationen auf die Bühne, die sich mit Elementen aus Free Jazz und Rock vermischen.

Die Draußen-Konzerte im Festivaldorf bringen die unterschiedlichsten Musikstile zu Gehör. Das Trio "knu" bringt freie Improvisationen auf die Bühne, die sich mit Elementen aus Free Jazz und Rock vermischen.

Foto: Moers Festival

Es muss nur das Wetter mitspielen. Die Musiker, die ab Freitag, 2. Juni, die Besucher im Festivaldorf am Solimare umsonst und draußen unterhalten werden, haben schon zugesagt. Das Team um den künstlerischen Leiter Tim Isfort hat ein viertägiges Programm mit fast 20 musikalischen Acts zusammengestellt. Den Auftakt der Draußen-Konzerte, die mehr Publikum zum Moers Festival an den Stadtrand locken sollen und Angebote zum Verweilen machen, macht am Freitag, 2. Juni, das Projekt "Hüsch reloaded": Musikschüler der Trompeten- und Vokalklasse wollen mit Stadtmusiker John-Dennis Renken die Hüsch-Texte zu Hip-Hop interpretieren. Los geht es um 16.30 Uhr. Im Anschluss folgt am Abend "The Hipster Jugend" aus Belgien. Das Trio spielt laut Festivalmacher Synthie-Pop zwischen akustischen und elektronischen Klängen. Das Besondere ist der beständige Wechsel zwischen den Stilen: Auf eingängige Pop-Melodien folgen zum Beispiel Techno, Disco und Elektro Waves.

 Der Moerser Stadtmusiker John-Dennis Renken vertont mit Musikschülern Hüsch-Texte.

Der Moerser Stadtmusiker John-Dennis Renken vertont mit Musikschülern Hüsch-Texte.

Foto: kdi

Die Band "John Wayne on Acid" ist ein Geschenk des noch jungen Mojazz-Festivals, das am kommenden Samstag im Bollwerk 107 steigt, an das Moers Festival. Hinter dem ungewöhnlichen Bandnamen verbergen sich fünf Düsseldorfer, die eine Mischung aus Dub, Elektronik und Drum'n'Bass spielen. Auch am Samstag, 3. Juni, gibt es ein bunt gemischtes Programm auf der Bühne im Festivaldorf. Es wird ein musikalischer Bogen vom Kongo bis nach Myanmar gespannt. Eingeladen sind die "Jeunes Talents". Es handelt sich um ehemalige Straßenkinder aus dem Kongo, die sich zu einem Blechblas- und Schlaginstrumente-Ensemble zusammengefunden haben. Später treffen sich dort am Festivalsamstag Musiker aus dem traditionellen burmesischen Hsaing Waing Ensemble mit Festivalkünstlern zur kulturübergreifenden Impro-Session. Mittendrin lädt der bekannte Kabarettist und Liedermacher Helmut Maier Kinder ein, mit ihm gemeinsam zu singen.

Die Draußen-Konzerte haben auch Kammermusik zu bieten, die laut Organisatoren Groove, Komposition und Improvisation verbindet. Es spielt "phase::vier". Das sind vier Kölnerinnen, die Jazzgesang mit Streichinstrumenten kombinieren. Auch am Festivalsonntag, 4. Juni, lohnt sich ein Besuch des Festivaldorfs am Solimare. Dann spielt die belgische Truppe "Be Irving". Sie kombiniert akustische Instrumente mit Laptops und Samplers. Eingeladen sind außerdem das deutsche Trio "knu!" mit freien Improvisationen, die sich mit Rock und Free Jazz mischen, und das Trio "KUF", das seine Musik um Vocals aufbaut, obwohl kein Sänger auf der Bühne steht. Die Stimmelemente basieren auf Samples, die Keyboarder Tom Schneider in Echtzeit wie ein Instrument spielt und verfremdet.

Als Lokalmatador gastiert am Festivalmontag die Moerser Band "Slik Tiger" im Dorf. Das sind fünf Musiker, die ihren Stil selbst als Power-Funk bezeichnen. Zwei der Band-Mitglieder haben 2016 das Mojazz-Festival aus der Taufe gehoben. Das Musikprogramm im Festivaldorf beginnt immer zwischen 14 und 15 Uhr. An allen Tagen wird eine Klanginstallation von Achim Zepezauer an verschiedenen Orten über Lautsprecher zu hören sein. Mehr zum Programm: www.moers-festival.de

(RP)
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