Moers Moers Festival streicht die Nebenreihen

Moers · Etliche Festival-Angebote fallen 2015 dem Rotstift zum Opfer. Festivalchef Michalke hofft auf Einsparungen in Höhe von 60 000 Euro. Der Aufsichtsrat der Moers Kultur GmbH verlängert den Vertrag mit Geschäftsführer Greb.

 Ulrich Greb bleibt bis Dezember 2017 Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH.

Ulrich Greb bleibt bis Dezember 2017 Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH.

Foto: Klaus Dieker

MOERS Die Konzerte im Dunkeln fallen Pfingsten aus. Alle Musikangebote in Moerser Schulen, organisiert vom Netzwerk Improvisierte Musik Moers (Nimm), sind gestrichen, ebenso die Nachtstimmen im Bauwagen. Auch die offene Veranstaltung "Open House" fällt 2015 dem Rotstift zum Opfer. Das Moers Festival muss konsolidiert werden. "Wir haben 2014 ein Minus gemacht", erläuterte gestern Festivalchef Reiner Michalke, warum er den großen Schnitt vorgenommen hat. "Wir wollen das Festivalprogramm in seiner Qualität weiterführen. Es schützen und sichern." Michalke hofft auf Einsparungen von 60 000 Euro. Erhalten bleiben die Morning Sessions und die Kooperation mit der Szenekneipe "Röhre" in Moers. Das Moers Festival hatte im vergangenen Jahr mit einem Minus von 50 000 Euro abgeschlossen.

Ein weiteres Thema in der Sitzung des Aufsichtsrats der Moers Kultur GmbH gestern Abend war die zukünftige Gestaltung des Außengeländes der Festivalhalle am Solimare. Eine Arbeitsgruppe hatte sich in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, wie die Aufenthaltsqualität erhöht werden kann. Feststeht, dass der Besucherbereich vor der Halle um zwei Drittel vergrößert wird. Der Händlermarkt soll anders aufgestellt werden und den Charakter eines Rundlaufs erhalten. "Wir vergrößern den Händlermarkt um das Doppelte", betonte Aufsichtsratsvorsitzende Carmen Weist nach der Sitzung. Platz wäre dann für 90 bis 100 Händler. Piazza und Gastronomie wollen die Verantwortlichen ebenfalls aufwerten.

Die Wohnmobilisten zu Pfingsten sollen an ihren alten Standort unter den Platanen an der Grafschafter Kampfbahn zurückkehren. Positive Nachrichten gab es aus Land und Bund: Beide haben zugesagt, sich mit jeweils 99 000 Euro an den erhöhten Kosten für den Umbau der Festivalhalle zu beteiligen. Diese belaufen sich auf 312 000 Euro. "Das ist ein starkes Signal aus Berlin und Düsseldorf für das Moers Festival", betonte Ulrich Greb, Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH. Der Aufsichtsrat beschloss gestern einstimmig die Verlängerung seines Geschäftsführervertrags bis zum 31. Dezember 2017, und zwar rückwirkend zum 1. Januar diesen Jahres. Greb hatte sich im Rahmen der Vertragsverhandlung mit der eingesetzten Kommission zu Zugeständnissen bereiterklärt. Seine Bezüge als Geschäftsführer bleiben unverändert. Zur Kompensation einigten sich die Vertragspartner auf eine Leistungszulage, wenn der Geschäftsführer wirtschaftlich erfolgreich arbeitet. Er erhält einen Erfolgsprämie in Höhe von zehn Prozent von der Summe, die vom Gesamtetat eingespart wird. Der Betrag ist auf maximal 10 000 Euro im Jahr gedeckelt. "Ich habe den Posten übernommen, weil mir das Festival am Herzen liegt. Es ist eine Veranstaltung, die weit über Moers hinaus strahlen sollte", erklärte Greb. Er sehe sich in der Verantwortung, das Festival trotz der schwierigen finanziellen Situation zu schützen. Mitglieder der Vertragskommission waren Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Aufsichtsratsvorsitzende Carmen Weist, ihre Stellvertreterin Brigitte Hübel und Kulturdezernent Hans-Gerhard Rötters als Berater.

(RP)
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