Lesung in Moers Feministische Lesereihe und was bisher geschah

MOERS · Anlässlich der Ausstellung „Wählen und Wühlen“ begab sich das Schlosstheater auf die Feminismus-Spur.

 In der feministischen Lesereihe des Schlosstheater Moers traten im Grafschafter Museum   Larissa Bischoff, Matthias Heße und Lena Entezami auf.

In der feministischen Lesereihe des Schlosstheater Moers traten im Grafschafter Museum   Larissa Bischoff, Matthias Heße und Lena Entezami auf.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Zeit, Bilanz zu ziehen, wofür Frauen damals und heute kämpfen. Die feministische Lesereihe des Schlosstheaters wirft Schlaglichter auf das, was bisher geschah. So auch der Titel der Lesung, die sich im Rahmen der Ausstellung „Wählen und Wühlen“ im Grafschafter Museum eine Wiederholung verdient hatte.

„Sie passt einfach zum das Ambiente vom Schloss“, sagten Larrissa Bischoff und Lena Entezami. Sie standen gemeinsam mit Matthias Heße am Lesetisch.  „Was bisher geschah“ ist eine Reise zu den Frauen, die sich früh mit dem Feminismus auseinandersetzten und dazu Bücher schrieben. „Manchmal auch sperrige Manifeste, die wir hervorholen und daraus lesen“, so die Schauspielerinnen. „Mit Blick auf das Deutschland von 1919 bis 2019 lässt sich eine Wellenbewegung feststellen“, so Lena Entezami. Mager die Ausbeute, die am Wahlrecht von 1919, der Möglichkeit ab 1962 als Frau ein eigenes Bankkonto zu führen, festgemacht wird. Immerhin steht Angela Merkel seit 2005 als Kanzlerin an der Spitze der Republik. Lassen sich daran Erfolge festmachen?

Wohl eher nicht. Die Zeitreise durch die Geschichte des Feminismus ist mit ihren Protagonisten international aufgestellt, führt durch die Jahrhunderte. Was meint überhaupt Feminismus heute und damals? Die Amerikanerin Jessa Crispin fordert eine neue, alte Radikalität. Sie kritisiert die heutige eher kuschelige universale Feminismusformel. Ähnlich spannend die anderen Protagonisten wie Virginie Despentes mit ihrer King-Kong-Theorie, Alice Schwarzer („Der kleine Unterschied), Judith Butler („Das Unbehagen der Geschlechter“), Valerie Solanas, Laurie Penny oder Svenja Flaßpöhler, die die „Me too“-Debatte sezierte. Spannend wurde es, als die Frauen miteinander in einen fiktiven Dialog traten. Fazit: Es bleibt Aufgabe jeder Frauengeneration, für sich und die Gleichberechtigung zu kämpfen.

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