Versorger in Moers Energiesparen bleibt Gebot der Stunde
Moers · Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer rät, Zählerstände regelmäßig zu notieren, um Stromfresser aufzuspüren. Auch bei Enni habe es schmerzliche Einschnitte gegeben. Wer seine Energierechnung nicht bezahlen könne, solle sich melden.
Energiesparen ist derzeit wichtiger denn je, nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes. Denn wie durch Experten befürchtet, könnte Energie sonst spätestens im nächsten Winter knapp werden. Zudem könnten die Menschen nur so die aktuell in allen Haushalten und Betrieben ankommenden deutlichen Strom- und Gaspreissprünge spürbar abfedern, teilte am Freitag der Moerser Energieversorger Enni mit.
Auch Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer wisse um die Nöte seiner Kunden, die im Zuge der neuen Preisrunde momentan in Kundenzentren und auch in seinem privaten Umfeld ihre Sorgen äußern. Er selbst sei ein großer Verfechter des Energiespargedankens. „Wir müssen natürlich dem Mangel vorbeugen. Wichtig ist aber auch, dass Kunden ihre Energierechnungen weiterbezahlen können.“ Krämer sieht er im sparsameren Einsatz von Energie aktuell den einzigen großen Hebel, mit denen Haushalte Kosten selbst spürbar drücken können.
Krämers Aufruf folgte auch die Politik, die sich in Moers zu unliebsamen Entscheidungen hinsichtlich einer verkürzten Eishallensaison und einer ausgeweiteten Nachtabschaltung der Straßenlaternen durchrang.
So rät Krämer den Menschen, trotz der durch die gesetzlichen Energiepreisbremsen abgemilderten Kostensprünge, sich intensiv mit der Energie-Rechnung zu beschäftigen und im Alltag bewusster nach Verschwendern und Einsparpotenzialen Ausschau zu halten. „Der Gesetzgeber deckelt nur 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs und jede eingesparte Kilowattstunde reduziert die Energierechnung sofort.“
Auch bei Enni habe es bereits schmerzliche Einschnitte gegeben. Die Mitarbeiter arbeiteten im neuen Verwaltungsgebäude bei deutlich reduzierten Temperaturen, es gebe seit Wochen in vielen Bereichen kein warmes Wasser mehr und die Beleuchtung sei auf ein Mindestmaß reduziert. Zuvor hatte Enni alles analysiert und Potenziale ermittelt.
Solch eine Analyse empfiehlt Enni auch Haushalten und Firmen. „Es ist ein großer Schritt, sich Verbräuche bewusst zu machen.“ Krämer rät, Zählerstände regelmäßig zu notieren, so Stromfresser aufzuspüren und auch manchen lieb gewonnenen Energieluxus für eine Zeit zu hinterfragen. „Oft sind es die kleinen Dinge, die wirken, etwa ein sparsamerer Duschkopf, das Ausschalten nicht benötigten Lichts, die Reduzierung der Raumtemperatur, vor allem in ungenutzten Zimmern oder das Abklemmen des zweiten oder dritten Kühlschranks im Keller“, weiß Krämer aus eigener Erfahrung.
Wer praktische Hilfe bei der Analyse benötigt, sollte sich an Enni oder die Verbraucherzentrale wenden. „Auch die hat Energieberater, die neutral Tipps geben.“ Der Enni-Chef ist überzeugt, dass sich danach in jedem Haushalt Erfolge einstellen. Wer im neuen Jahr dennoch Probleme habe, seine Energierechnung zu bezahlen, solle sich unbedingt rechtzeitig bei Enni melden. „In den meisten Fällen finden wir Wege, Probleme zu lösen, indem wir beispielsweise über Ratenzahlungen nachdenken.“