Geschichte in Moers Ein Fenster in die Vergangenheit

Moers · Historische Fundamente wurden am Terheydenhaus in Moers freigelegt. Anlass der archäologischen Ausgrabungsstelle sind die Arbeiten im Rahmen der Schlossumfeldgestaltung. Die Funde sollen dauerhaft als ein „Fenster in die Vergangenheit“ erlebbar bleiben.

 Die Fundamente an der Ausgrabungsstelle zwischen dem Terheydenhaus und der katholischen Stadtkirche am Kastellplatz sollen  
 dauerhaft gezeigt werden.  Foto: Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Die Fundamente an der Ausgrabungsstelle zwischen dem Terheydenhaus und der katholischen Stadtkirche am Kastellplatz sollen  dauerhaft gezeigt werden. Foto: Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Foto: Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Moerser Stadtgeschichte über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren lassen sich an Fundamenten ablesen, die in den vergangenen Wochen zwischen dem Terheydenhaus und der katholischen Stadtkirche am Kastellplatz freigelegt wurden.

Anlass der archäologischen Ausgrabungsstelle sind die Arbeiten im Rahmen der Schlossumfeldgestaltung. Die Funde sollen dauerhaft als ein „Fenster in die Vergangenheit“ erlebbar bleiben. Der älteste Mauerzug stammt aus dem Mittelalter und gehörte wahrscheinlich zur Vorburg des heutigen Schlosses. Die oberste Mauerschicht zeichnet den Grundriss des Gefängnisses nach, das Friedrich II. von Preußen im Jahr 1745 errichten ließ. Darüber hinaus sind weitere sich überlagernde Befunde aus verschiedenen Epochen erkennbar, so auch ein bisher verschütteter Teil des bekannten Wehrganges, der vom Schloss zur Kleinen Allee führte.

Am Donnerstag trafen sich Vertreter des Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, das mit der Schlossumfeldgestaltung beauftragte Planungsbüro sowie der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp mit seinen verantwortlichen Mitarbeitern. Vor Ort waren sich die Beteiligten schnell einig, dass die bisherige Planung zur Platzgestaltung angepasst werden muss, so dass dieses herausragende Bodendenkmal nicht nur erhalten bleibt, sondern zukünftig auch geschichtsinteressierten Besucherinnen und Besuchern gezeigt werden kann.

„Dieser Befundkomplex zeigt sehr anschaulich die unterschiedlichen Zeitschichten der Moerser Vergangenheit“, erläutert Dezernent Thorsten Kamp. „Wir wollen sie daher nicht einfach wieder überdecken, sondern zum Teil in die Neugestaltung integrieren – wie ein Fenster, das Einblick in die Moerser Stadtgeschichte gibt.“ Die Landschaftsarchitekten haben jetzt die Aufgabe, zusammen mit der Denkmalpflege ein Konzept dazu zu entwickeln. Bis dahin wird der Platz erst einmal nur bis zu der Ausgrabungsfläche fertig gestellt. Weitere Informationen unter www.moers.de

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