Forum im Autohaus Nühlen Moers diskutiert über Wirtschaft und Ethik

Moers · Das elfte GHP-Wirtschaftsforum im Autohaus Nühlen stand unter der Fragestellung, wie Wirtschaft, Ethik und soziales Engagement die Unternehmenskultur nachhaltig verändern kann.

 Auf große Resonanz stieß die diesmal gewählte Thematik beim Wirtschaftsforum im Autohaus Nühlen.

Auf große Resonanz stieß die diesmal gewählte Thematik beim Wirtschaftsforum im Autohaus Nühlen.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Erneut referierte Thomas Schwartz beim Wirtschaftsforum im Moerser Autohaus Nühlen. Es war die elfte Ausgabe des Wirtschaftsforums, das die Kanzlei Grüter, Hamich und Partner (GHP) mit dem Hausherrn Hans Nühlen ausrichtete. Dabei drehte sich dieser Abend um die Frage der sozial-ethischen Verantwortung von Unternehmen. Sorgt die Trias Wirtschaft, Ethik und soziales Engagement für einen Widerspruch an sich? Oder ist die von Schwartz so bezeichnete „Trinitätslehre“ heute Selbstverständnis des unternehmerischen Alltags?

Schwartz erläuterte anschaulich wie humorvoll, dass Ethik und Wirtschaft sehr wohl zusammenpassen. „Wirtschaft ist ein Konstrukt, das auf Normen und Strukturen basiert“, so der katholische Theologe und Hochschullehrer. Auf der Grundlage begrenzter Ressourcen werden Bedürfnisse befriedigt. Werte helfen bei der Begrenzung, so der Referent. Ging früher nach der Brechtschen Sozialkritik „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ der unternehmerische Gewinn auf Kosten der Mitarbeiter und der Region, setzt Milton Friedman die Wirtschaft der 1960/70er unter das Motto „Fressen muss organisiert werden.“

Um jedoch ethisches Handeln in der Wirtschaft zu ermöglichen, sei heute der Unternehmer zu nachhaltigem Handeln aufgefordert. Er treffe die Entscheidungen. Ethik in der Wirtschaft schließe sich nicht aus, sondern brauche sich gegenseitig, so Schwartz. Er erinnerte an das Bild des „ehrbaren Kaufmanns“ mit dem DNA-Merkmal Verantwortung. Auch heute spiele Ethik in den Unternehmen wieder eine Rolle kombiniert mit sozialem Engagement. Ökonomie, Ökologie und soziales Engagement ergeben, wie in einem Kaleidoskop, dem Schönbildseher, ein schönes Bild, so Schwartz. „Wirtschaft muss sich bewegen.“ In welchen Projekten Unternehmen sozial engagiert sind, schilderten die Podiumsteilnehmenden wie Rupert Antes, Geschäftsführer der Duisburger Haniel-Stiftung. Sie engagiert sich mit Bildungsorganisationen für die Jugend vor Ort und überregional für die Begabtenförderung. „Soziales Engagement ist uns an jeder Stelle wichtig, wir leben es im Alltäglichen, beispielsweise in Vereinen“, so Andrea Wagner (GHP).

Schwartz wies auf Wettbewerbsvorteile hin. Engagement für andere binde Mitarbeiter an Unternehmen. „Ich beobachte, dass sozial engagierte Unternehmen als Arbeitgeber immer stärker wahrgenommen werden. Schon bei Jugendlichen spielt ethisches Bewusstsein eine Rolle. Jugend brauchen wir“, so Schwartz. „Es darf nicht Mittel zum Zweck sein, sondern sollte freiwillig sein“, so Gastgeber Nühlen. Er berichtete von eigenen Projekten wie „Herzensangelegenheiten“. Ute Günther (Unternehmerinitiative Pro Ruhrgebiet) hat ebenfalls genügend Themen auf der Agenda. Durch die Veranstaltung führte Ralf Kubbernuß. Die Diskussion auf dem Podium führten die Gäste im regen Austausch beim Imbiss weiter.

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