Bauarbeiten in Moers Der neue Bildungs-Campus besticht schon jetzt

Moers · Beim Tag der offenen Tür des Berufskollegs für Technik Moers haben viele die Chance genutzt, über die Baustelle an der Repelener Straße in Moers geführt zu werden. Auch Landrat Ingo Brohl war darunter. Die Besucher zeigten sich von Architektur und Bauausführung beeindruckt.

 Ein aktueller Blick aus der Vogelperspektive zeigt, wie weit der Bau des Berufskolleg-Campus vorangeschritten ist.

Ein aktueller Blick aus der Vogelperspektive zeigt, wie weit der Bau des Berufskolleg-Campus vorangeschritten ist.

Foto: Norbert Prümen

„Man kann den Handwerker am Rhythmus des Hämmerns erkennen, weil man so lange mit der Baustelle lebt“, sagte Holger Lembken mit einem Schmunzeln am Samstag. Beim Tag der Offenen Tür, zu dem das Berufskolleg für Technik Moers eingeladen hatte, bot der Lehrer und Abteilungsleiter an, Interessierte in Gruppen über die die Baustelle des Berufsbildungs-Campus Moers zu führen. Seit Ende des Jahres 2018 entsteht es an der Repelener Straße.

Zu den Besuchern, die sich führen ließen, zählte auch Landrat Ingo Brohl, der zusammen mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Claudia van Dyck und dem Vorstand des Kreis Wesel, Helmut Czichy gekommen war. Brohl wollte die Stätte sehen, an der ab Sommer 2023 insgesamt 4400 Schüler des Berufskollegs für Technik, des Mercator Berufskollegs und des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs zentral unterrichtet werden sollen. „Der Campus ist mit 120 Millionen Euro die größte Investition, die jemals vom Kreis Wesel getätigt wurde“, zeigte sich Brohl begeistert. „Er setzt ein Zeichen für Bildung und Ausbildung, um so den Wirtschaftsstandort Kreis Wesel zu stärken. Er besticht mit einer besonderen Architektur, ist gleichzeitig sehr funktional.“

Für die Architektur verantwortlich ist Heiner Farwick. Er leitet zusammen mit Dagmar Grote ein Architekturbüro, das seinen Sitz im münsterländischen Ahaus hat. Er ist seit 2017 außerdem Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten. Das Büro entwarf schon mehrere Gebäude des öffentlichen Raumes, die sich seitdem mit einer besonderen Architektur hervorheben, zum Beispiel die Volkshochschule am Königswall in Dortmund oder das Berufskolleg im westfälischen Ibbenbüren.

Für den Campus in Moers hat das Büro Farwick und Grote die Baukörper mit einem gestalterischen Blick gruppiert und mit Bezug zueinander proportioniert. Begrünte Innenhöfe, die über bodentiefe Fenster einsehbar sind, trennen, verbinden aber auch gleichzeitig Gebäudeblöcke, zum Beispiel die Zweifach- und die Dreifachturnhalle, die bereits fertiggestellt sind, mit dem Zentralgebäude, in dem sich die naturwissenschaftlichen Räume für alle drei Berufskollegs befinden, eine Mensa sowie eine Aula für 400 Personen. Diese wird von einer raumbreiten Treppe erschlossen, die durch Vorsprünge auch Sitzplätze bietet.

Schulleiter Peter Dischhäuser freute sich beim Tag der Offenen Tür über die Klassenräume, die mit gut 90 Quadratmeter 30 Quadratmeter größer als üblich seien. „Zwei Drittel sind reiner Klassenraum“, erläuterte er. „Ein Drittel ist Praxisraum. Dort stehen zum Beispiel Musterwände bei den Malern oder Tische, um die Ladungssicherung zu üben, bei Berufskraftfahrern. So können handwerkliche und berufliche Praxis direkt in den Unterricht eingehen.“

Mit Holger Lembken und Lehrer Clemens Graefen gehört Dischhäuser zum Team, das regelmäßig mit Projektleiterin Annemone Sewarte spricht, um Ideen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. „Dieses Zusammenspiel ist vorbildlich“, unterstrich am Samstag Helmut Czichy als Vorstand des Kreis Wesel für Planen und Bauen.

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