Krankenhaus in Moers Bethanien behandelt 150 Brustkrebs-Patienten pro Jahr

Moers · Seit Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, mit ihrer Brustkrebs-Diagnose an die Öffentlichkeit gegangen ist, ist die Erkrankung wieder in den Fokus gerückt. Ein Brustkrebs-Zentrum gibt es seit 2007 auch im Moerser Bethanien-Krankenhaus.

 Frauenklinik-Chefarzt Peter Tönnies und Oberärztin Dorit Brunotte untersuchen eine Patientin per Ultraschall-Gerät.

Frauenklinik-Chefarzt Peter Tönnies und Oberärztin Dorit Brunotte untersuchen eine Patientin per Ultraschall-Gerät.

Foto: Christos Pasvantis

Pro Jahr werden dort knapp 150 Patienten – hauptsächlich Frauen – operiert.

„Ich war positiv überrascht, dass Frau Schwesig so mutig und offen mit der Krebsdiagnose umgegangen ist“, sagt Peter Tönnies, Chefarzt der Frauenklinik im Bethanien. „Es ist wichtig, dass auch aus der Politik mal jemand das Thema Brustkrebs in den Fokus rückt.“ Schwesig trage mit ihrem offenen Umgang mit der Krankheit dazu bei, „dass die Leute wissen, dass Brustkrebs mittlerweile sehr gut zu behandeln und heilbar ist.“

So auch in Moers, wie der Chefarzt findet: „Frau Schwesig könnte bei uns genauso gut behandelt werden.“ Seiner Meinung nach hat sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahrzehnten viel bewegt: „Vor 30 Jahren wurde bei Brustkrebs einfach die Brust abgenommen, danach wurden Frauen mit ihren Problemen alleine gelassen.“ Mittlerweile gehört zu einem Brustkrebszentrum aber auch die individuelle Betreuung während und nach der Behandlung. „Es ist wichtig, unsere Patienten zu begleiten und zu versorgen“, meint Oberärztin Dorit Brunotte. So gibt es im Bethanien viel psychologische Betreuung, Kurse etwa zum Perückenmachen, Schminken und zur Selbstuntersuchung. „Auch mit Selbsthilfegruppen haben wir engen Kontakt“, sagt sie. Meistens sei die Behandlung erfolgreich: „Es gibt verschiedene Fälle, aber viele sind sehr gut therapierbar.“

Besonders ist für Tönnies vor allem die kurze Wartedauer nach einer Diagnose: „Man kann jeden Tag zu uns kommen, das hat für uns oberste Priorität. Hier muss man nicht vier Wochen auf eine OP warten.“ Nachdem das Krankenhaus bereits Zentrum für Lungen- und Darmkrebs ist, strebt es bald auch ein gynäkologisches Krebszentrum an. „Mein Ziel ist es, dass wir dann ein Onkologisches Zentrum werden“, sagt Tönnies.

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