Enni investiert Moers bekommt intelligente Straßenleuchten

Moers · Investitionen von durchschnittlich 1,35 Millionen Euro pro Jahr – bis 2030 – hat die Enni Stadt & Service im Zuge der Sanierung der maroden Straßenbeleuchtung geplant.

 Ein Großteil der Moerser Straßenlaternen ist veraltet.

Ein Großteil der Moerser Straßenlaternen ist veraltet.

Foto: dpa/Silas Stein

Sanierungsstau gibt es in Moers nicht nur auf und unter der Erde. Nicht nur Straßen und Kanäle sind schwer in die Jahre gekommen, auch die Straßenbeleuchtung hat nicht mehr besonders viel Saft. Der Enni-Verwaltungsrat hat deshalb ein millionenschweres Sanierungs- und Modernisierungskonzept beschlossen. Während das Unternehmen, wie berichtet, bei den Bädern auf die Kostenbremse tritt, wird es bei der Straßenbeleuchtung in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Investitionen von durchschnittlich 1,35 Millionen Euro pro Jahr bis 2030 sind geplant.

Die Betriebs- und Energiekosten sollen nach Umsetzung des Konzepts um bis zu 32 Prozent gesenkt werden, CO2 in Höhe von 222 Tonnen pro Jahr wird laut Plan durch LED-Ausbau eingespart. In die Umrüstung der maroden Moerser Straßenbeleuchtung auf hocheffiziente Beleuchtungstechnik fließen Fördermittel des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

„Nur so ist es möglich, den übernommenen Sanierungsstau zurückzufahren und die städtische Straßenbeleuchtung sicherer und energiesparender aufzustellen“, sagt Enni-Vorstand Kai Gerhard Steinbrich. „Dazu werden wir alte Beleuchtungsmasten und Verteiler systematisch austauschen und die mehr als 10.000 Beleuchtungspunkte sukzessive komplett auf LED-Technik umstellen.“

Genutzt werden sollen zudem Synergien mit der Stromversorgung. Heißt: Enni will das Niederspannungsnetz künftig auch für die Straßenbeleuchtung nutzen. „Durch die dauerhafte Spannung bekommen wir Perspektiven für weitere Geschäftsfelder, etwa beim Aufbau eines WLAN-Netzes, der Erfassung von Parkplätzen und der Integration von Ladesäulen, der Analyse von Bewegungsströmen, für Informations- und Werbebildschirme, die Erfassung von Umweltdaten oder die Installation von Kameras und Notfallsystemen“, sagt Steinbrich.Von der Politik im Zusammenhang mit dem Thema „Nachtabschaltung“ vielfach gefordert und nunmehr geplant ist auch der Aufbau zweier Pilotstrecken für intelligente Straßenbeleuchtung. Diese macht unter anderem eine zeit- und verkehrsabhängige Steuerung des Lichteinsatzes, das Dimmen der Beleuchtung und Anpassen an die Verkehrssituation möglich.

„Wir wollen die Beleuchtung nach dem tatsächlichem Bedarf der Bürger steuern und schauen, ob eine Investition in so eine Beleuchtungstechnik sinnvoll ist“, sagt Steinbrich. Geplant sei der Testlauf ab Ende des Jahres, an welchen Straßen die „schlauen Leuchten“ errichtet werden, stehe noch nicht fest. Allein Hautstraßen seien ausgeschlossen. Die Daten aus dem Winter werden im Frühjahr ausgewertet.

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