Gewalttat in Moers 18-Jähriger nach Streit lebensgefährlich verletzt
Moers · Zu einem blutigen Streit zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen kam es am Montag in Moers nahe eines Gymnasiums. Ein junger Mann erlitt einen Stich in den Rücken. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.
So haben Zeugen geschildert, was sich am Montagmittag im Bereich der Wilhelm-Schröder-Straße in Moers ereignet hat. Nach Angaben der Polizei waren an der Schlägerei auf der einen Seite zehn und auf der anderen zwei Personen beteiligt. Der Verletzte, ein 18-jähriger Moerser mit kongolesischen Wurzeln, habe zu der Zweiergruppe gehört. Die Täter seien in Richtung Landwehrstraße geflüchtet. Die Polizei habe zwei Fahrzeuge kontrolliert, die möglicherweise den Tätern zuzuordnen seien.
Die Beamten wurde um 13.15 Uhr alarmiert. Sie sperrten den Tatort mit Flatterband ab, markierten Blutspuren auf dem Asphalt und befragten Zeugen. Der Verletzte wurde vor Ort versorgt und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Die erlittenen Schnittverletzungen waren lebensgefährlich. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kleve und der Polizei Duisburg von Dienstagnachmittag schwebt der 18-Jährige nicht mehr in Lebensgefahr. Inzwischen wurde eine Mordkommission zu dem Fall eingerichtet.
Am Tatort stellte die Polizei einen schwarzen Kleinwagen sicher. Darin fanden Beamte ein großes Küchenmesser, um die Tatwaffe handelte es sich allem Anschein aber nicht. Als Besitzer des Autos wurde ein 27 Jahre alter, türkischstämmiger Mann mit Anschrift in Rheinberg-Annaberg ermittelt. Gegen ihn richtet sich der Verdacht, den Moerser mit dem Messer verletzt zu haben. Der Mann wurde am späten Nachmittag festgenommen. Am Abend soll es weitere Festnahmen gegeben haben. Das wollte die Polizei auf Nachfrage jedoch noch nicht bestätigen. Die Beamten durchsuchten außerdem die Wohnung des 27-Jährigen. Seit Dienstagmittag ist der 27-Jährige wieder auf freiem Fuß.
Zu den Motiven des Streits und der Bluttat konnte die Polizei noch keine verlässlichen Angaben machen. Ein Zeuge soll gesagt haben, dass es schon früher Streit und Drohungen zwischen den Beteiligten gegeben habe. Schüler sagten unserer Redaktion, dass einige der am Streit Beteiligten als Marihuana-Dealer aus der Nachbarschaft bekannt seien sollen. Der Verletzte 18-Jährige sei Mitglied einer „Gangster-Rap“-Gruppe, hieß es.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes stand, dass der verletzte 18-Jährige nicht in Lebensgefahr schwebte. Diese Angabe haben Ärzte und Polizei nachträglich korrigiert. Die Schnittverletzungen waren doch tiefer als zunächst angenommen. Wir haben den Text daher nachträglich angepasst.