Schule in Moers dreht Trickfilme Außerirdische landen in Rheinkamp

MOERS · 120 Kinder der Anne-Frank-Gesamtschule drehten kurze Trickfilme über das Ankommen in einer anderen Welt. Die meisten Kinder stellten mit Playmobil-Figuren Szenen nach, wobei sie diese Figuren mit Tablet-Computern fotografierten und von Bild zu Bild etwas veränderten.

 Beim Trickfilmprojekt der Anne-Frank-Gesamtschule arbeiteten zusammen: (v.l.): Oussama, Marlon, Anas und Mohamed.

Beim Trickfilmprojekt der Anne-Frank-Gesamtschule arbeiteten zusammen: (v.l.): Oussama, Marlon, Anas und Mohamed.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

In Science-Fiction-Filmen geht es immer wieder um Aliens, mehr oder weniger menschenähnliche Außerirdische, die auf der Erde, in einer für sie fremden Welt ankommen. Das Motiv der Aliens griffen in dieser Woche Kinder der Anne-Frank-Gesamtschule auf. Sie drehten Trickfilme über Außerirdische, die in Rheinkamp landen und sich in dieser anderen Welt zurechtzufinden haben.

Dabei setzten die Schüler die sogenannte Stop-Motion-Technik ein, wie sie schon 1933 Merian Cooper und Ernest Schoedsack, die Regisseure des amerikanischen Filmklassikers „King Kong“ verwendet hatten. Die meisten Kinder stellten mit Playmobil-Figuren Szenen nach, wobei sie diese Figuren mit Tablet-Computern fotografierten und von Bild zu Bild etwas veränderten. So scheinen sich die Figuren in dem fertigen Film zu bewegen. Am Freitag ab 10 Uhr zeigen die Schüler ihre zwischen eineinhalb und zwei Minuten langen Filme in der Mensa der Anne-Frank-Gesamtschule.

„Die Außerirdischen, die Aliens, treffen auf Wesen, die sie nie gesehen haben, die anders sind und anders sprechen“, erläuterte Filmemacher Thomas Birke vom Düsseldorfer Verein Akki, Aktion und Kultur mit Kindern, die Filmwerkstatt „Aliens in Moers-Repelen“. „Die Kinder kennen das. Wenn sie die Trickfilme planen und drehen, setzen sie sich mit ihren Berührungsängsten auseinander, mit ihren Bedenken gegenüber Neuen und möglichen Missverständnissen über andere Kulturen. Für die Kinder ist das Filmen etwas Außergewöhnliches. Jeden Tag fragen sie, ob sie noch die sechste Stunde dranhängen können.“

Weil das einwöchige Filmprojekt, in dem jede fünfte Klasse einen Tag dreht, die Integration von Flüchtlingskindern fördert und die multimedialen Fähigkeiten stärkt, wird es vollständig vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert. „Die Kinder lernen, im Team zu arbeiten und ihre Vorstellungen aufeinander abzustimmen“, erklärte Lehrer und Projektleiter Michael Murmann das Lernziel.

Dabei steht das Trickfilmprojekt nicht isoliert da, sondern ist in ein Gesamtprojekt der Bibliothekszweigstelle Repelen eingebunden. „Insgesamt haben wir 6700 Euro erhalten“, berichtete Volker Kuinke, Leiter der Bibliothekszweigstelle. „Wir haben dafür zum Beispiel Sprachbücher für Migranten gekauft, bieten Autorenlesungen an und können das Trickfilmprojekt finanzieren.“

Er hatte von dem neuen Projekt des Landes gehört und gleich daran gedacht, es als Filmprojekt mit der Gesamtschule umzusetzen, da bereits ein vergleichbares Projekt an der Lindenschule an der Thalstraße existiert. „Vielleicht gibt es ja ein Anschlussprojekt im nächsten Jahr“, sagte Ursula Witsch als neue Leiterin der Bibliothek Moers. „Das wäre schön.“

Die Trickfilme der Mädchen und Jungen sind in den nächsten Tagen über die Internetseite der Schule (www.anne-frank-ge.de) und die sozialen Medien abrufbar. Am Freitag, 17. November, sind sie von zehn bis 11.15 Uhr auch in der Mensa der Anne-Frank-Gesamtschule öffentlich zu sehen.

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