Mit Ekkehard Deußen "Möchte zeigen, dass ich der Richtige bin"

Moers · Der designierte technische Beigeordnete von Neukirchen-Vluyn spricht über seine kommenden Herausforderungen.

 Ekkehard Deußen überprüft eine marode Straße in Meerbusch, seinem bisherigen Arbeitsort. Nun wird er Dezernent in Neukirchen-Vluyn.

Ekkehard Deußen überprüft eine marode Straße in Meerbusch, seinem bisherigen Arbeitsort. Nun wird er Dezernent in Neukirchen-Vluyn.

Foto: Dackweiler

Herr Deußen, wie fühlen Sie sich am Tag nach der Wahl?

Ekkehard Deußen Die Aufregung hat sich gelegt, ich habe Gespräche mit meinen Vorgesetzten geführt. Es gab Gratulationen, aber auch Bedauern darüber, dass ich nach sieben Jahren gehe.

Kennen Sie die Stadt Neukirchen-Vluyn schon näher?

Deußen Ehrlich gesagt, bis jetzt nur vom Durchfahren. Aber nun beginnt für mich das Einarbeiten in die lokalen Gegebenheiten und in meine neuen Arbeitsfelder.

Sind Meerbusch und Neukirchen-Vluyn vergleichbar?

Deußen Strukturell sind die Städte sich ähnlich, wobei Meerbusch ein wenig größer ist. Allerdings gibt es dort keine zentrale Verwaltung wie in Neukirchen-Vluyn. Die verschiedenen Fachbereiche sind auf die einzelnen Ortsteile verteilt: Bürgermeister, Hauptamt und Finanzen sitzen in Büderich, Kultur, Sport und Schule in Osterath und die technischen Ämter in Lank-Latum.

Das klingt nicht nach kurzen Wegen.

Deußen Ja, in einem Rathaus zu arbeiten, wo alles unter einem Dach passiert, das wird eine neue Erfahrung sein.

Sie sind mit einem ziemlich knappen Ergebnis von zwei Stimmen Vorsprung gewählt worden. Bereitet Ihnen das Kummer?

Deußen Das sehe ich eher als Herausforderung. Ich möchte jene Ratsmitglieder, die nicht für mich gestimmt haben, davon überzeugen, dass ich der Richtige für diesen Posten bin.

Ihr Vorgänger ist bekanntlich vom Rat abgewählt worden. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, nicht den richtigen Ton im Umgang mit den Bürgern getroffen zu haben.

Deußen Ich habe bislang beim Kontakt mit den Bürgern eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Aber sie müssen als Vertreter der Verwaltung manchmal auch unangenehme Sachverhalte vermitteln, ich denke da etwa an die gesetzlich vorgeschriebenen Anliegerbeiträge. Darüber freut sich niemand, aber zumindest hoffe ich immer, bei den Bürgern Verständnis für die Notwendigkeit unpopulärer Entscheidungen zu wecken.

In den vergangenen Monaten war die Schließung der Kulturhalle das große kommunalpolitische Thema. Haben Sie dieses Thema verfolgt?

Deußen Ja, soweit es von außerhalb möglich war. Es ist erfreulich, dass nun die Sanierung des Brandschutzes auf den Weg gebracht wurde.

Als jemand, der sich bislang schwerpunktmäßig mit Straßen und Plätzen beschäftigt hat, müsste Ihnen das Thema Vluyner Platz doch besonders liegen.

Deußen Darauf bin ich am Mittwochabend schon angesprochen worden. Ähnliche Frostschäden an Pflasterplatten kennen wir auch in Meerbusch, das war sogar dem WDR mal einen Bericht wert. Die Neukirchen-Vluyner stehen mit dem Problem also nicht alleine da.

Sie wohnen mit Frau und Kindern in Ihrer Heimatstadt Neuss. Werden Sie nun nach Neukirchen-Vluyn umziehen?

Deußen Der Umzug ist als Voraussetzung in der Ausschreibung der Stelle festgelegt. Natürlich ist das nicht ganz einfach, wenn das älteste Kind gerade in die Schule kommt. Aber wir werden uns in der nächsten Zeit in Neukirchen-Vluyn umsehen.

STEFAN GILSBACH FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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