Modenschau bei Braun in Moers Die Topmodels von morgen

Moers · 24 Kinder präsentierten im Modehaus Braun die Herbst- und Winterkollektion der großen Marken. Einige der Jungmodels sind jedes Jahr dabei. Für andere war es eine einmalig aufregende Erfahrung.

 Bei der Kids-Modenschau im Untergeschoss von Braun zeigte die siebenjährige Flora die neue Mode.

Bei der Kids-Modenschau im Untergeschoss von Braun zeigte die siebenjährige Flora die neue Mode.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Leni (3) schaut sich mit großen Augen um. Am Rand des Laufstegs im Modehaus Braun stehen Erwachsene, die sie erwartungsvoll anlächeln, Fotos machen oder ihr zurufen: „Los geht’s!“. Leni ist heute Model. Die Dreijährige trägt das, was viele kleine Mädchen lieben: Ein Outfit voller Pailletten und funkelnder Steine, die Herbstkollektion. Ihre Strickjacke, ihre Leggings, die Schuhe – alles glitzert. Als Kollegin Amelie (6) sie an die Hand nimmt, hebt Leni leicht den Kopf und läuft entschlossen neben ihr her. Ihre blonden Locken wippen unter dem weißen Haarband, die hellblauen Augen funkeln.

Leni könnte wirklich ein Model sein, doch die Kindermodenschau ist für sie kein Job. Gemeinsam mit 23 anderen Kindern und Enkelkindern der Braun-Mitarbeiter wurde sie beim Casting vor einigen Monaten ausgewählt, um die Herbst- und Winterkollektion des Modehauses zu präsentieren. „Für die Kinder geht es um den Spaß. Wenn sie doch keine Lust haben, über den Laufsteg zu gehen, ist das kein Problem“, sagt Martina Rettweiler, Bereichsleiterin für das Untergeschoss. „Wir wollen den Kunden Inspiration für die kommende Jahreszeit geben.“

Die Modenschau findet zum achten Mal statt. Einige Kinder sind jedes Jahr dabei, zum Beispiel Nils (15), der als Erster läuft und eine schlichte blaue Steppjacke, Jeans und Schnürboots trägt. „Wenn ich die Kinder kenne, versuche ich immer etwas zu finden, das ihrem Typ gerecht wird“, sagt Organisatorin und Verkäuferin Iris Schmidt. „Meistens klappt das und die Kinder fühlen sich in der Kleidung wohl.“

Nur Teenager Paja ist in diesem Jahr nicht zufrieden: Statt eines schlichten Pullovers mit großem Schriftzug seiner Lieblingsmarke, trägt er einen neongrünen Kapuzenpulli. Die Unzufriedenheit merkt man dem Jungen nicht an. Er lächelt breit, als er mit dem kleinen Daniel (2) an der Hand über den Laufsteg geht. Am Ende legt er seine braune Winterjacke mit Fellrand lässig über die Schulter. „Paja geht schon alleine einkaufen. Er weiß genau, was er tragen möchte“, stellt Schmidt fest. „Sein Modebewusstsein ist, wie bei vielen jungen Menschen heute, sehr groß. Heute wollen sich alle wie Erwachsene kleiden.“ Ihre Kollegin Gabriele Przezbor nickt: „Das hat sich in den vergangenen Jahren so entwickelt. Früher wurde alles zu groß gekauft und drei Mal gekrempelt. Heute ist die Kleidung für Kinder und Jugendliche passgenau. Enge, zerschlissene Hosen sind in und der Markenname muss groß auf Pullis und T-Shirts stehen.“

Nach der Modenschau verteilen Rettweiler, Przezbor und Schmidt Gutscheine und Überraschungstüten an die Kinder. Zwanzig Minuten später kehrt Leni mit ihrer Mutter in das Kleidungslager, das zur Model-Garderobe umgebaut wurde, zurück. „Leni hat geshopt und möchte den Gutschein unbedingt bei euch einlösen“, sagt die Mutter und Leni nickt. Sie hält zwei Pullover in der Hand, einen mit einem Paillettenherz und einen mit Eichhörnchenmotiv.

„Das Herz kann ich gut im Kindergarten tragen“, sagt Leni.

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