Moers Mit Tuba und Trompete auf musikalischer Reise

Moers · 150 Grundschüler erlebten gestern im Live-Musik-Theater "Sassy the Tuba", wie Instrumente und Menschen zueinander finden können.

 Lorenz Raab an der Trompete (l.), Jon Sass an der Tuba und Natasa Mirkovic-De Ro (Gesang) animierten die Grundschüler zum Mitmachen.

Lorenz Raab an der Trompete (l.), Jon Sass an der Tuba und Natasa Mirkovic-De Ro (Gesang) animierten die Grundschüler zum Mitmachen.

Foto: Klaus Dieker

Jons Schatten taucht in der bunt gemalten Häuserlandschaft auf. Langsam nähert er sich einer Tuba, die verlassen in der Ecke steht und ruft kurz darauf "Juba Duba Tuba". Sofort hallt Kinderlachen durch den Raum und das Eis ist gebrochen. "Sassy the Tuba – Eine Tuba geht auf Reisen" heißt das Musiktheater, das die 150 jungen Zuschauer hier miterleben. Die Erst- und Zweiklässler der Robinson-Schule Eick-Ost und der Hilda-Heinemann-Förderschule sind ganz gebannt, als wenig später Jon mit der imposanten Tuba auf die Bühne tritt und die ersten Töne damit produziert.

"Cool", hört man aus dem Publikum, während er sein Solo spielt. Doch Jon bleibt kein Solist, denn ein Trompeter findet seinen Weg auf die Bühne, und dank der beiden Blasinstrumente bilden die Beiden schnell eine Harmonie. "Für Kinder erzählt man Geschichten anders und spinnt einen anderen roten Faden. Aber die Musik ist gleich", sagt Trompeter Lorenz Raab nach dem rund 50-minütigen Auftritt. Er ist Teil des fünfköpfigen Teams, das aus Österreich angereist ist, um das Musiktheater speziell für Kinder in der Aula der Moerser Geschwister-Scholl-Gesamtschule zu zeigen. Die Reaktion der Kinder sei immer völlig anders, diesmal seien sie schnell überzeugt gewesen.

Als dann auch noch eine Schlagzeugerin hinzukommt, ist die musikalische Bandbreite gegeben um auf Reisen zu gehen: Mit dem Zauberzug fahren die drei Musiker, die Sängerin und ein Komödiant nach Wien, New York, China und in den Dschungel – immer begleitet von typischen Klängen. "Viele Kinder hören wenig Live-Musik. Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Tür für sie aufstoßen und ihnen ein positives Erlebnis mit Musik geben", erklärt Thomas Gläßer, Programmleiter vom Netzwerk Improvisierte Musik Moers die Idee hinter der Aufführung, die unter dem Titel "MiniMoers" steht.

Inzwischen würden sich viele Musiker mit Programmen für Kinder beschäftigen, da sie dort einen Markt entdeckt haben. "Das Publikum soll verjüngt werden. Außerdem sollen alle Kinder den Zugang zu so einem Angebot bekommen", sagt Gläßer und freut sich, dass heute auch Förderschüler dabei sind. Das Ziel von "MiniMoers" ist es, möglichst vielen Grundschülern aus Moers diese Berührung mit Musik und Kultur zu ermöglichen. Ein Höhepunkt von "Sassy the Tuba" ist das Lied "Express yourself" bei dem die Kinder mittanzen sollen. Das lassen sich viele nicht zweimal sagen. Bei der Zugabe wird dieses Lied noch ein weiteres Mal gespielt. "Die Kinder waren anfangs etwas verhalten, aber dann sind sie toll mitgegangen", sagt Karin Behrendt, Lehrerin an der Robinsonschule. "Morgen werden die Kinder sicher über das heute erlebte sprechen, schreiben und etwas malen." Unterdessen ist der Applaus verhallt, doch während des Rückwegs hört man hier und da ein leises Summen.

(RP)
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