Moers Mit Eisenstange auf Moerser eingeprügelt

Moers · Vor einer Woche wurde Florian H. in Vinn von zwei Männern mit Eisenschlägern zu Boden geprügelt. Sie flohen, nachdem er ihnen seine Brieftasche hinhielt. Der 28-Jährige kam mit Platzwunden und einer gebrochenen Rippe davon.

 Das Opfer Florian H. besichtigt nochmals den Tatort. Hier wurde er in nachts vor einer Woche von zwei Unbekannten mit Teleskopstöcken angegriffen. Die Täter ließen erst ab, nachdem ihnen die Geldbörse ausgehändigt wurde.

Das Opfer Florian H. besichtigt nochmals den Tatort. Hier wurde er in nachts vor einer Woche von zwei Unbekannten mit Teleskopstöcken angegriffen. Die Täter ließen erst ab, nachdem ihnen die Geldbörse ausgehändigt wurde.

Foto: Klaus Dieker

Es passiert in der Nacht von Freitag auf Samstag (7. und 8. September) auf der Venloer Straße, Höhe Vinner Friedhof. Florian H. kommt gerade von einem Geburtstag, als ihn gegen 1.45 Uhr zwei Männer mit Kapuzenpullis einige hundert Meter vor seiner Haustüre von hinten angreifen. Mit zwei eisernen Teleskopstöcken, der Volksmund nennt sie Totschläger, schlagen sie vier- oder fünfmal auf den Hinterkopf des 28-Jährigen ein, bis dieser auf den Boden sackt. Florian zieht einen der Männer mit. Es gelingt ihm, trotz starker Blutungen aufzuspringen und wegzurennen. Nach wenigen Metern holen die Tatverdächtigen Florian H. wieder ein, schlagen erneut zu. Von sich aus holt er sein Portemonnaie hervor und bietet ihnen an: "Nehmt das Geld." "Wie viel?", fragt ihn einer der Männer mit südländischem Akzent, bevor er die Brieftasche nimmt und beide Tatverdächtige in Richtung Solimare flohen. Der ganze Vorfall dauert nicht länger als drei Minuten. In seinem Kopf wird die Geschichte deutlich länger bleiben.

Florian H. läuft langsamen Schrittes blutüberströmt nach Hause und schellt bei seinem Nachbarn. Der ruft sofort die Polizei und einen Krankenwagen, der den Verletzten ins St. Josef Hospital bringt. Die Platzwunden am Hinterkopf werden noch in der Nacht genäht, außerdem bekommt er ein hochdosiertes Schmerzmittel gespritzt. Eine Rippe ist gebrochen, zwei weitere geprellt. Wegen der leichten Gehirnerschütterung bleibt er bis Sonntag im Krankenhaus. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, es handelt sich in diesem Fall um einen schweren Raub. Nach Paragraph 250 StGB erwartet die Tatverdächtigen eine Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren.

Florian H. geht es gut, er hat die vergangene Woche in Köln bei seiner Freundin verbracht. Warum die Männer auf ihn losgegangen sind, kann sich der 28-Jährige nicht erklären. "Vielleicht haben sie nach dem Freefall Festival einfach einen gesucht, den sie verprügeln können", vermutet er. Nachts alleine nach Hause zu laufen sei für ihn nie ein Thema gewesen, erst kürzlich ist Florian H. von einer dreijährigen Weltreise wieder nach Moers gekommen. "Ich war an Orten, die statistisch gesehen viel gefährlicher sind als der Niederrhein: Indien, Mexico, Guatemala. Passiert ist mir nie etwas, warum dann jetzt in dieser Stadt?"

Im Moment hilft Florian H. der Polizei, ein Phantombild von einem der Männer anzufertigen, der hauptsächlich mit dem Totschläger auf ihn eingeprügelt hat. Er hatte markante Wangenknochen und einen Bart, sagt Florian H. Die Polizei bittet um weitere Hinweise und Zeugenaussagen, um das Verfahren zu beschleunigen.

Sicher ist: Den Arbeitsweg wird der Küchenchef in der kommenden Winterzeit erst einmal mit dem Auto beschreiten

(RP)
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